Wie hoch ist der Bedarf an neuem Wohnraum in Karlsruhe wirklich?

Wohnraum genügend vorhanden? Foto: cg

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Die Stadträte Stefan Schmitt (parteilos) und Jürgen Wenzel (FW) wollen Klarheit in dieser Frage und wenden sich in einer Anfrage an die Stadtverwaltung.

„Wir zweifeln daran, dass in Karlsruhe eine akute Wohnungsnot herrscht!“, so Schmitt und Wenzel, die Bezug nehmen auf eine Aussage des stellvertretenden Karlsruher SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans Pfalzgraf, der in einem Zeitungsartikel mit den Worten „…denn wir brauchen geschätzt ungefähr 30.000 neue Wohnungen“, zitiert wird.

„Wie groß ist der Bedarf an neuem Wohnraum in Karlsruhe wirklich? Eine Frage die angesichts der zahlreichen Nachverdichtungsprojekte viele Menschen in unserer Stadt umtreibt“, so Stadtrat Wenzel und ergänzt, „schaut man sich das Statistische Jahrbuch der Stadt von 2017 an, versteht man die große Anzahl von Nachverdichtungsvorhaben nicht wirklich. Von 2009 bis 2016 hatten wir in Karlsruhe einen Zuwachs von 9.634 Personen. Im gleichen Zeitraum wurden 10.041 neue Wohnungen gebaut. Bei einer durchschnittlichen Belegung mit 1,5 Personen, ist das Wohnraum für mehr als 15.000 Menschen. Aus diesen Zahlen ist kein Bedarf von zusätzlich 30.000 Wohnungen ermittelbar!“

„Deshalb möchten wir wissen“, fügt Stadtrat Schmitt hinzu,„woher kommt diese Zahl und mit welcher Planzahl operiert die Verwaltung. Von 2009 bis 2016 ist laut dem Statistischen Jahrbuch logischerweise dann auch die Zahl der Wohnungssuchenden bei der Volkswohnung um 40 Prozent zurückgegangen und es ist kaum denkbar, dass sich in den Jahren 2017 und 2018 die Situation derart dramatisch verändert haben soll, dass wir nun angeblich 30.000 neue Wohnungen brauchen. Wir halten solche Zahlen für reine Spekulation, da sich die Wohntrends immer schneller ändern. So berichtet Welt-Online am 13. März 2019, dass immer mehr Familien die Städte verlassen und in ländliche Gebiete ziehen. Ein Trend, der bisher so nicht zu bekannt war!“

Ihrer Anfrage gehen Schmitt und Wenzel auch auf die gesunkene Zahl der Wohnungssuchenden bei der Volkswohnung ein, die in den vergangenen Jahren von 7.900 auf 5.000 gesunken ist. „Auch die Zahlen aus dem Statistischen Jahrbuch 2017 lassen keinen überhöhten Wohnraumbedarf erkennen“, so Schmitt und Wenzel  und möchten von der Verwaltung auch wissen, wie hoch die Zahl der Wohnungssuchenden bei der Volkswohnung aktuell ist.

„Wir verstehen nicht, warum man die Lebensqualität von tausenden von Menschen verschlechtern möchte, wenn es auch am Stadtrand noch genügend Flächen gibt, die man für zusätzlichen Wohnraum erschließen könnte“, so die beiden Stadträte abschließend.

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