Deren Ausmaß kann erst in drei bis vier Jahren umfassend bewertet werden. Wie das städtische Grün in Zeiten des Klimawandels zukunftsfähig zu schützen ist, war jüngst Thema im Umweltausschuss unter Leitung von Bürgermeisterin Bettina Lisbach.
Vielfältige Maßnahmen
Zu den zahlreichen, bereits teilweise umgesetzten Gegenmaßnahmen des Gartenbauamts gehören Pflanzungen von für das Stadtklima geeignet erscheinenden Bäumen, Optimierungen im Ressourcenmanagement, verstärkter Einsatz von innovativen, technischen Lösungen im Bestandsgrün sowie in Planung und Bau von Neuanlagen.
Bei der Artenauswahl werden „Zukunftsbäume“ wie die Hopfenbuche ausgewählt. Auch das Programm „Junge Riesen“ hilft. Bevorzugt werden heimische Arten. Vorgesehen ist die Einstellung neuen Personals, was aber wegen des angespannten Arbeitsmarkts im Einzelfall länger dauern kann. Ebenso die Bereitstellung von weiteren Wasserwagen und Maschinen, um möglichst flexibel reagieren zu können. Reichen die Ressourcen nicht, könnte die freiwillige Feuerwehr unterstützen oder es werden Firmen beauftragt.
Mit Wassersäcken, Gießringen und Teleskop-Lanzen werden Bäume effizient bewässert. Beim Planen und Bauen müssen örtlich geeignete Bäume unter möglichst optimalen Bedingungen (Größe der Pflanzgrube, der Abstände, des Substrats und der nachfolgenden Pflege) gepflanzt werden. Dafür braucht es ausreichend Platz in und unter der Straße. Verstärkt werden Bewässerungssysteme bereits in der Planung berücksichtigt. Auch Baumpatenschaften sollen künftig wieder eine Rolle spielen. Eine Koordinierungsstelle als Ansprechperson wird derzeit eingerichtet.
Warum sind Straßenbäume besonders unter Stress?
Grundsätzlich sind Stadtbäume durch beengte Baumgruben, Bodenverdichtung, Versiegelung, Schadstoffimmissionen, auch Urin- und Salzbelastungen, sowie Beschädigungen immer besonderem Stress ausgesetzt. Im Sommer leiden sie zunehmend unter der Trockenheit und hohen Temperaturen, vor allem wegen nächtlicher Rückstrahlung von Gebäuden und versiegelter Flächen. Folge sind Wachstumsstörungen und Brüche, verstärkter Befall durch Schädlinge und höhere Anfälligkeit für Krankheiten. Daher lichten sich auch waldartige Areale immer mehr aus. Viele Bäume sind zunehmend von Windwurf und Hitzeschäden betroffen. Es entsteht mehr Totholz, was mehr Baumpflege bedeutet. Auffällig sind zudem abgestorbene Teile bis hin zu Totalausfällen auch bei Sträuchern, immergrünen Gehölzen, Bodendeckern und Stauden. Im Rasen entstehen zunehmend offene Erdflächen, die nur schwer zu schließen sind.