Beide sind als formale Elemente bereits ein unerschöpfliches Thema für die Kunst und die Gestaltung im weitesten Sinne. Beide drücken zudem eine Diskontinuität aus, eine scharfe Richtungsänderung in Fläche oder Raum, die in der Kunst auch mal nur durch schattenwerfendes Licht oder Schraffur sichtbar gemacht wird. Keine Frage, dass diese erste Ebene der Semiotik auch eine Ergänzung auf der Bedeutungsebene erfährt wie beim „in die Ecke stellen“ und „Kante zeigen“.
Die der Ausstellung namensgebende Kombination beider Begriffe zu „Ecken und Kanten“ findet sich in der Umgangssprache als Attribut eines scharf konturierten, streitbaren und eigenwilligen Menschen, der im positiven Sinne unangepasst aber konstruktiv agiert. Da steht pulsierende Innovation versus Stagnation, Individualität versus Mainstream, politische Kontur versus Populismus, Punk gegen Langeweile. Künstlerisches Schaffen ist immer auch Suche nach der disruptiven Aussage, dem Stolperstein, der Störung. Ein spannungsreiches Thema, das sich die Künstlerinnen und Künstler von zettzwo diesmal gestellt haben. Als Mitausstellerin zum Thema ist diesmal die freischaffende Künstlerin Sabine Naumann zu Gast.
Ausstellung vom 8. Februar bis 2. März 2019
zettzwo Produzentengalerie, Zunftstraße 2, Durlach
Vernissage: Freitag, 8. Februar 2019 ab 19 Uhr.
Öffnungszeiten: samstags 10-14 Uhr