Schwalbennester gesucht

Schwalbennester gesucht. Foto: Thomas Hauenstein

Eine Nisthilfe mit Mehlschwalbe. Foto: Thomas Hauenstein

Vorhandene Nistplätze melden oder betreuen

„Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren“ – so waren Schwalben hierzulande einst als Glücksbringer und Beschützer des Hauses verehrt. Doch sie bringen nicht nur Glück, sie schützen uns vor Mücken- und Blattlausplagen und zeigen durch ihre Anwesenheit auf, dass sich die umgebende Natur noch in einem relativ guten Zustand befindet, Nahrung und Nistmaterial vorhanden sind und grundlegende ökologische Prozesse funktionieren.

Leider werden diese Glücksbringer immer weniger, in Europa, in Deutschland und auch in Karlsruhe. Die letzten Vorkommen in den dörflichen Randbereichen der Fächerstadt, in Rheinnähe oder in den Höhenstadtteilen dünnen sich stark aus. Das hat verschiedene Ursachen, doch der Hauptgrund ist der zunehmende Verlust an geeigneten Nistmöglichkeiten. Es kommt vor, dass Nester einfach heruntergeschlagen werden, weil die Besitzer sich am Kot stören, andere werden im Zuge von Renovierungen und Sanierungen beseitigt. Schwalben stehen jedoch unter Artenschutz. Das Entfernen von Nestern ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, auch wenn die Schwalben nicht anwesend sind. Ohne behördliche Genehmigung stellt dies eine Ordnungswidrigkeit dar. Kommen dabei Tiere zu schaden, liegt sogar eine Straftat vor. Dabei gibt es Lösungen, wie Kotbrettchen, die die Fassaden schützen und Kunstnester, die Renovierungen in geeigneten Zeiträumen ermöglichen. Der Umwelt- und Arbeitsschutz der Stadt und der Naturschutzbund Karlsruhe e.V. beraten und helfen gerne.

Nun ist die Bevölkerung aufgerufen, mitzuhelfen den Rückgang des Schwalbenbestandes  aufzuhalten. Schwalben sind Koloniebrüter, das heißt, wenn die Vorkommen auf nur noch wenige Brutpaare schrumpfen, ist der Totalverlust der Ortspopulation wahrscheinlich. Sind erst alle Schwalben weg, wird es schier unmöglich sein, sie wieder anzusiedeln. Genau hier setzen NABU und Umwelt- und Arbeitsschutz an und bitten die Bevölkerung um Mitteilung, wo Schwalbennester vorkommen.

Weiterhin werden Betreuerinnen und Betreuer gesucht, die nach den Nestern und den Tieren schauen und Bruten dokumentieren. Der Umwelt- und Arbeitsschutz und der NABU schulen Interessierte, betreuen und fördern alle Aktionen, die den Tieren helfen (z.B. Nisthilfen anbringen), um den Bestand wieder zu vergrößern.

Weitere Informationen

Meldungen über Schwalbennester oder Bereitschaft an einer Betreuung können Interessierte entweder schriftlich senden an: Umwelt- und Arbeitsschutz, Fachbereich Ökologie, Markgrafenstraße 14, 76131 Karlsruhe. Zudem geht dies per E-Mail an umwelt-arbeitsschutz(at)karlsruhe.de sowie telefonisch unter 0721/133-3101.

Aktuelle TOP-Themen auf Durlacher.de

Karlsruher Schloss. Foto: cg

Karlsruhe ist wieder gefragt – Tourismuszahlen knüpfen an Vorpandemie-Niveau an

Die Ankünfte in den Karlsruher Beherbergungsbetrieben stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 25 % auf 645.635 Ankünfte, dazu konnten…

mehr
Durlacher Turmbergbahn

Turmbergbahn verkehrt wieder nach dem Sommerfahrplan

Die Turmbergbahn hat am Montag (25. März 2024) ihren Betrieb auf den Sommerfahrplan umgestellt.

mehr
Der männliche Luchs Viorel lebt im Zoo Karlsruhe. Seine möglichen Nachkommen könnten die Luchspopulation in der Natur stützen. Foto: Zoo Karlsruhe, Timo Deible

Tierpark Oberwald: Koordinationsgehege für Luchsauswilderung

Mit minimalem Menschenkontakt auf die Natur vorbereiten / Wichtiger Baustein für künftige Bestandsstützungen.

mehr

Neue Galerien

Weitere Fotos und Videos aus Durlach und Umgebung: Alle Galerien