Der Geschädigte erhielt vormittags gegen 10.00 Uhr einen ersten Anruf von einem unbekannten Mann. Dem Anrufer gelang es durch geschickte Gesprächsführung glaubhaft zu machen, er sei der Neffe „Friedrich“. Nachdem der Geschädigte dies glaubte, gab sich der Anrufer fortan als Neffe „Friedrich“ aus. Er teilte mit, aktuell in Stuttgart bei einem Notar zu sitzen, wo er eine gute Finanzanlage gezeichnet habe. Um das Geschäft abschließen zu können, sei eine Anzahlung von 20 Prozent, also 40.000 Euro erforderlich.
Der Angerufene stellte in Aussicht, dem mutmaßlichen Neffen mit dem Betrag von 32.000 Euro aushelfen zu können. Diesen Geldbetrag hätte er auf seinem Tagesgeldkonto bei einer Bank kurzfristig verfügbar. Es war noch zugesichert worden, das Geld am selben Tag wieder zurück zu überweisen. Vereinbarungsgemäß ging der 73-Jährige zu seiner Bankfiliale in der Karlsruher Innenstadt und hob dort den Betrag von seinem Konto ab. Nachdem er wieder zu Hause angekommen war, gingen zahlreiche weitere Anrufe ein. Der angebliche Neffe, welcher ursprünglich persönlich das Geld abholen wollte, teilte in einem dieser Telefonate mit, dass er aufgrund diverser Probleme nun doch nicht selbst kommen könne. Stattdessen kündigte er einen Mitarbeiter des Notariats an, angeblich einen Herrn Jacobi.
Schließlich erschien gegen 12.15 Uhr ein etwa 40-jähriger Mann am Wohnanwesen des Geschädigten und nahm gegen Quittung den Geldbetrag entgegen. Der Abholer entfernte sich in unbekannte Richtung. Erst später durchschaute der Senior den Betrug. Auch nach der Geldübergabe erhielt der Geschädigte noch mehrere Anrufe.
Von dem Geldabholer liegt folgende Beschreibung vor
Etwa 40 Jahre alt und geschätzte 180 cm groß, normale Statur, schwarzes dichtes Haar, keine Brille, kein Bart, kein sichtbarer Körperschmuck. Bekleidet war er mit dunkler Hose und einem hellem Pullover, unter welchem er ein Hemd trug. Ferner führte der Mann eine Umhängetasche mit, dessen Gurt er diagonal über die Schulter getragen hat.