Unterstützung bei der Wohnungssuche erhalten sie seit mehreren Jahren durch die Wohnraumkampagne „Dach gesucht!“ des Wissenschaftsbüros der Stadt Karlsruhe und des Studierendenwerks. Denn die Probleme, die man aus Hamburg und München kennt, sind auch in Karlsruhe nicht zu vernachlässigen.
Die insgesamt 4.400 Plätze in Karlsruher Wohnheimen können die Flut an Studierenden – im Sommersemester 2018 waren es 39.000 – nur in Teilen auffangen. Auch die Privatzimmervermittlung des Studierendenwerks, die im Jahr noch zusätzlich etwa 3.000 Privatzimmer vermittelt, kommt zu Stoßzeiten schnell an ihre Grenzen. Seit 2012 macht die Wohnraumkampagne mit auffallenden und ausgefallenen Aktionen im öffentlichen Raum auf diese Wohnraumsituation aufmerksam und animiert Wohnungsbesitzer, ungenutzten Wohnraum an Studierende und junge Menschen in Ausbildung zu vermieten.
„Dach gesucht“-Pavillon am Kirchplatz St. Stephan
In diesem Jahr tritt die Wohnraumkampagne vom 14. – 28. September mit dem „Dach gesucht“-Pavillon am Kirchplatz St. Stephan auf. Neben der Funktion als Kontaktbörse, bei der Vermieterinnen und Vermieter mit wohnungssuchenden Studierenden zusammenkommen, erhalten Studierende und Auszubildende die tagesaktuellen Wohnungsangebote, können sich im Rahmen verschiedener Thementage informieren und durch gemeinsame Aktivitäten die Stadt Karlsruhe kennenlernen. Die Öffnungszeiten des Pavillons sind Montag bis Samstag von 12 bis 19 Uhr und Sonntags von 11 bis 14 Uhr.
Aber auch Wohnungsbesitzer und Vermieter sollen gezielt angesprochen werden, um ungenutzten Wohnraum an Studierende und junge Menschen in Ausbildung zu vermieten. Die vielen Meldungen bei der Zimmervermittlungs-Hotline des Studierendenwerks - 0721 / 6909192 - sind ein deutlicher Appell an alle Karlsruherinnen und Karlsruher, dem Problem der Wohnungsnot gemeinsam zu begegnen und freien Wohnraum, seien es leerstehende Kinderzimmer, ungenutzte Arbeitszimmer oder Privatimmobilien, an Studierende und Auszubildende zur Vermietung anzubieten. Potenzielle Vermieter können Wohnungsangebote telefonisch aufgeben oder sich direkt am Kirchplatz St. Stephan melden.
„Wohnen für Hilfe“
Auch die Teilnahme an alternativen Wohnformen, wie die Aktion „Wohnen für Hilfe“ der Paritätischen Sozialdienste, wird angeregt. Hier gehen Wohnungssuchende Wohnpartnerschaften mit Menschen ein, die Hilfe im Alltag brauchen. Anstelle einer Mietzahlung wird mal eingekauft, mal auf die Kinder aufgepasst, oder sich einfach Gesellschaft geleistet (s. Artikel zum Thema). Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und feiert dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum.