Aus den Reihen des Gemeinderats erhielt die Verwaltung im vergangenen Jahr den Auftrag, einen Kleingartenentwicklungsplan (KEP) zu erarbeiten und in diesem Zusammenhang auch einen Kleingartenbeirat zu bilden.
Zu seiner konstituierenden, nichtöffentlichen Sitzung unter der Leitung von Bürgermeister Klaus Stapf trat dieses neue Gremium, dem neben Stadträtinnen und Stadträten auch Fachberater, Expertinnen und Experten beteiligter Ämter sowie Sprecher des Kleingartenwesens und der Bürgervereine angehören, nun am Donnerstag, 12. Juli 2018, erstmals zusammen. Mit der Erarbeitung eines Entwicklungsplanes soll ein geeignetes Planungsbüro beauftragt werden. Der Kleingartenbeirat billigte nach eingehender und konstruktiver Diskussion einstimmig das von der Verwaltung erarbeitete Leistungsbild für die Angebotseinholung mit einigen kleinen Ergänzungen.
Ziel des Entwicklungsplanes ist, ein zukunftsfähiges und -gerechtes Kleingartenwesen zu schaffen, das den Herausforderungen einer wachsenden Stadt mit angemessenen wohnortnahen Flächen zur gärtnerischen Freizeitnutzung und zur Naherholung für die Gesamtbevölkerung begegnet. Kleingärten, aber auch neue Formen wie Urban Gardening und Urban Farming sollen gesichert und ausgebaut werden, um Karlsruhe noch lebenswerter zu machen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Korridorthemas „Grüne Stadt Karlsruhe“, dessen Handlungsfelder Naturschutz, Klimaschutz und Gesundheit Umweltdezernent Stapf unterstrich. Sie werden auch als Ziele für die weitere Entwicklung der Kleingärten maßgeblich sein.
Bis Jahresende soll Auftrag erteilt werden
Der Kleingartenbeirat betonte die Wichtigkeit der Kleingärten für die Themen Biodiversität, Biotopschutz und Ökologie wie auch den Umwelt-Bildungsauftrag, der als soziales Kriterium in das Konzept einfließen soll. Ausgewählte Planungsbüros werden nun gebeten, ihre Angebote vorzulegen. Eine Jury mit Vertretungen des Kleingartenbeirats und einer Lenkungsgruppe aus der Verwaltung wird die Angebote bewerten. Bis Ende des Jahres soll der Auftrag für ein Konzept vergeben werden. Für nächstes Jahr ist die Arbeitsphase, für Anfang 2020 der endgültige, gemeinderätliche KEP-Beschluss vorgesehen.
Aufgabe wird dann auch sein, eine genaue Bestandsanalyse durchzuführen, um dieser den begründet ermittelten Flächenbedarf gegenüberzustellen. Kompakte Steckbriefe für jede der 97 Kleingartenanlagen im Stadtgebiet auf einer Gesamtfläche von rund 350 Hektar werden wie die Bewertung der Situation in den einzelnen Stadtteilen eine wertvolle Arbeitsgrundlage bilden. Aus dem Kleingartenbeirat gab es im Zuge eines konstruktiven Austauschs verschiedene Vorschläge. Das weitere Verfahren solle sich so partizipativ wie möglich gestalten, versprach Bürgermeister Stapf. Der KEP soll vor allem eine Flächenkulisse schaffen, die inhaltliche Ausgestaltung obliegt den Kleingartenvereinen, die sich offen für Impulse und neue Entwicklungen zeigen.