„Durlach meets Durlach“

John und Brenda Landis zusammen mit Ortsvorsteherin Alexandra Ries (Mitte). Fotos: cg

John und Brenda Landis zusammen mit Ortsvorsteherin Alexandra Ries (Mitte). Fotos: cg

Dieses Jahr hat Durlach gleich zwei Stadtdenker zu Gast – und auch sie kommen aus Durlach.

Brenda und John sind die Ehefrau beziehungsweise der Sohn des Bürgermeisters von Durlach in Pennsylvania, Gary Landis. Der Kontakt zu dem kleinen Ort in den USA, der aus rund einem Dutzend Farmen mit etwa 80 Einwohnern besteht, kam über die Durlacher Familie Nesselhauf zustande. Sie machten dort Urlaub und waren neugierig auf die anderen „Durlacher“. Mittlerweile wird zwischen den beiden Durlacher Feuerwehren ein reger Austausch gepflegt, sei es über Facebook oder bei der Ausrüstung. Interessant: beide Wehren haben die 14 als Funkrufnummer.

Das weitläufige Gebiet ist ländlich geprägt, einen Ortskern gibt es nicht, aber ein Postoffice. John Landis selbst bewirtschaftet wie sein Bruder eine Farm. Ihr Name „Jammer Dahl“ lässt deutschen Ursprung vermuten. Und auch heute noch ist die deutsche Sprache in Pennsylvania präsent. Meist als wilder Mix mit Englisch, bei dem auch noch alte Dialekte mit einfließen. So wird für die Kartoffel und für die Erdbeere das gleiche Wort verwendet, nämlich „Grumbiere“. Für den badischen Durlacher ist damit klar eine Kartoffel gemeint, in Durlach, PA hänge es hingegen von der Jahreszeit ab, so Brenda Landis: „Das ergibt sich aus dem Gespräch.“ Deutsch werde dabei von Generation zu Generation weitergegeben. Auch Straßennamen wie „Katzenbuckelweg“ oder „Steinbruchweg“ zeigen den deutschen Ursprung.

Durlacherin wanderte mit ihren Kindern aus

Dass Durlach in Pennsylvania überhaupt so heißt, ist tatsächlich einer Durlacherin zu verdanken, die 1827 allein mit ihren sechs Kindern in die USA auswanderte. Über Amsterdam kam sie nach sechs Wochen per Schiff in Philadelphia an. Frau Eberly folgte dabei einer persönlichen Einladung. Vor allem Bauern und Hersteller von Waffen waren zu dieser Zeit willkommen, um das sehr fruchtbare Land zu bewirtschaften und zu schützen. Urkunden belegen weiterhin, dass sie 1751 ein Haus in Durlach, PA errichtete. Brenda Landis Familie stammt von den Eberlys ab.

Und dass Durlach (Baden) zu ihren Wurzeln gehört, bestätigen schon die ersten Eindrücke des Stadtdenker-Doppels: „Es fühlt sich an wie nach Hause kommen!“. Bis zum 16. April 2018 haben sie nun ein umfangreiches Programm vor sich. Gestern wurde bereits bei der Feuerwehr vorbeigeschaut. Heute folgten ein Mittagessen im „Ochsen“gemeinsam mit der Ersten Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz und später dann der Besuch des Biberhofes von Thorsten Küchel. Für Samstag steht ein Treffen mit Roland Laue vom Stadtamt Durlach (Jugend und Soziales) an, danach wird eventuell der Seniorennachmittag in der Weiherhofhalle besucht. Für Sonntag ist ein Ausflug Richtung Koblenz zum Deutschen Eck geplant und am Montag steht noch die Sportschule Schöneck und das Pfinzgaumuseum auf dem Programm.

Welche Eindrücke Brenda und John Landis gewonnen haben, können die Durlacher dann am Montagabend (16. April 2018) oben auf der Turmbergterrasse im Veranstaltungsraum erfahren. Um 19 Uhr wollen sie unter dem Motto „Durlach meets Durlach“ ihre Erkenntnisse und Empfehlungen für die Entwicklung Durlachs mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.

Weitere Informationen

Die Durlacher Stadtdenker sollen mit unverstelltem Blick und ohne vorformulierten Auftrag die Stadt erkundet. Aus den Erlebnissen bei diesem mehrtägigen Rundgang durch Durlach und aus den ganz persönlichen Empfindungen entwickeln sie Anstöße und Impulse für das Durlach von morgen. Die Einladung erfolgt von ganz Durlach. Das Hotel „Der Blaue Reiter“ stellt die Unterkunft zur Verfügung, die Durlacher Gastronomen sorgen für die kulinarische Verpflegung der Stadtdenker.

Abschiedsabend mit Brenda und John Landis auf dem Turmberg | zur Galerie

Impressionen von Durlach (Pennsylvania) | zur Galerie

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