Kein Schreibfehler! Nicht von der Karlsruher Heimat, sondern von den Karlsruher Heimaten – im Plural – soll in der Ausstellung erzählt werden. Historische und aktuelle, offizielle und ganz persönliche Perspektiven auf das Thema und die Bedeutung von „Heimat“ werden dabei vorgestellt.
Im Stadtmuseum werden zunächst die gängigen Heimatklischees hinterfragt und dann in den Kapiteln „Heimat suchen“, „Heimat finden“, „Heimat bauen“, „Heimat zerstören“ und „Heimat inszenieren und instrumentalisieren“ neue Aspekte der Stadtgeschichte thematisiert. Ein eigener Raum ist den Statements von Karlsruherinnen und Karlsruhern gewidmet. Die Ausstellung will nicht abschließend bewerten „was Heimat ist“, vielmehr sollen Besucherinnen und Besucher am Ende Fragen mitnehmen – und persönliche Antworten geben.
Fragen zu „Karlsruher Heimaten“ werden auch im Pfinzgaumuseum gestellt. In Durlach stehen die Karlsruher Stadtteile im Mittelpunkt und der Ausstellungsteil untersucht, wie unterschiedliche Stadtteilidentitäten überhaupt entstehen.
Begleitet wird die Ausstellung von einem vielfältigen Rahmenprogramm der beiden Museen, unter anderem bietet der Verein „Badische Heimat“ mehrere Vorträge zum Thema an.
Programm im Oktober 2017
- Samstag, 7. Oktober, 15 Uhr
Im Rahmen der Ausstellung "Karlsruher Heimaten" im Stadtmuseum Karlsruhe und im Pfinzgaumuseum findet ein geführter Rundgang durch Alt-Grötzingen statt. Volker Ebendt, Annemie Hollerbach, Ute Karcher, Karl-Heinz Kurz und Manfred Müller erinnern an die Nachkriegszeit in Grötzingen und erzählen aus ihrer Kindheit im Ort. Orientierung bietet das Adressbuch von 1949, in dem viele seit langem nicht mehr existente Geschäfte, Handwerker, Gaststätten oder andere wichtige Treffpunkte wie ein Kino noch verzeichnet sind.
Der Rundgang dauert circa eineinhalb Stunden. Danach findet ein gemeinsamer Abschluss mit kleinem Imbiss, mundartlichen Beiträgen und mit musikalischer Umrahmung in der alten „Küferei Arheidt“ statt. Der Rundgang ist kostenfrei, Treffpunkt ist vor dem Grötzinger Rathaus. Die Veranstaltung findet auch bei Regen statt. - Donnerstag, 12. Oktober, 18 Uhr
Kuratorenführung durch die Ausstellung „Karlsruher Heimaten“
mit Dr. Peter Pretsch
Ort: Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais - Sonntag, 15. Oktober (Kombiführung)
11.15 Uhr Führung durch die Ausstellung "Karlsruher Heimaten"mit Helene Seifert M.A.
Ort: Pfinzgaumuseum, Karlsburg Durlach
14 Uhr Führung durch die Ausstellung "Karlsruher Heimaten" mit Judith Göhre M.A.
Ort: Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais - Historischer Mittwochabend: Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr
Alltag in Durlach und Stupferich
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der Historische Mittwochabend“ von Stadtarchiv und Historischen Museen präsentiert der Fotograf und Filmer Samuel Degen im Festsaal der Karlsburg Durlach alte und neue Aufnahmen zum Alltagsleben in Durlach und Stupferich aus seinem riesigen Fundus. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. - Sonntag, 29. Oktober
11.15 Uhr Kuratorenführung durch die Heimaten-Ausstellung mit Dr. Peter Pretsch
Ort: Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais
14 Uhr „Leben und Arbeiten in den 1950er und 1960er Jahren“, Erzählcafé mit Zeitzeugen aus Durlach, Grötzingen und den Bergdörfern
Ort: Pfinzgaumuseum, Karlsburg Durlach
Erzählcafé zu den 1950er und 1960er Jahren im Pfinzgaumuseum
Auf den Straßen waren noch Kuhgespanne und weniger Autos unterwegs, die alltäglichen Einkäufe erledigte man im Tante-Emma-Laden nebenan und kaputte Schuhe brachte man für die Reparatur zum Schuster. Unter der Überschrift „Leben und Arbeiten in den 1950er und 1960er Jahren“ veranstaltet das Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach zum Abschluss der Sonderausstellung „Karlsruher Heimaten“ am Sonntag, 29. Oktober, um 14 Uhr ein Erzählcafé.
Dabei geht es nicht um eine nachträgliche Verklärung der Zeit, denn nicht alles war besser, so durften Frauen zum Beispiel nur mit Erlaubnis ihres Ehemanns berufstätig sein und in der Schule gab es ganz selbstverständlich die Prügelstrafe. Eingeladen sind zu dem Erzählcafé Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Durlach, Grötzingen und den Bergdörfern, die Lust haben, in entspannter Atmosphäre und bei einer Tasse Kaffee über die alten Zeiten zu sprechen und aus der eigenen Erinnerung zu erzählen. Der Eintritt zu der Veranstaltung für alle Interessierten ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Fragen beantwortet Alexandra Kaiser, Tel: 0721/133-4222.
Öffnungszeiten und Eintritt
Stadtmuseum im Prinz-Max-Palais, Karlstraße 10, 76133 Karlsruhe
- Di, Fr: 10-18 Uhr
- Do: 10-19 Uhr
- Sa: 14-18 Uhr
- So: 11-18 Uhr
Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach, Pfinztalstraße 9, Eingang B, 76227 Karlsruhe
- Mi: 10-18 Uhr
- Sa: 14-18 Uhr
- So: 11-18 Uhr
Der Eintritt für beide Teile der Ausstellung „Karlsruher Heimaten“ zusammen beträgt 4 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 12 Jahre, Schulklassen sowie Museumspassinhaber und Fördervereinsmitglieder sowie Mitglieder des Landesvereins Badische Heimat haben freien Eintritt.
Fotos: cg