Schon immer habe ich die Schulpavillions als eine „Faust aufs Auge“ empfunden und sicherlich geht es vielen Mitbürgern auch so. Mit dem geplanten Abriss der scheusslichen Stahlbetonbauten ergibt sich die einmalige Gelegenheit, die Bausünde der 1960er Jahre zu korrigieren. Dass die Bauverwaltung allerdings da wieder vor die Karlsburg einen Sicht versperrenden „zeitgemässen“ Neubau hinstellen will, entzieht sich absolut meinem Verständnis. Es ist sehr löblich, dass die Initiative „Stadtbild Deutschland“ den Vorschlag macht, den historischen „Dienerbau“ wieder aufzubauen. Zusammen mit der Karlsburg wird das Ensemble die Altstadt von Durlach erheblich aufwerten.
Was ich nicht verstehen kann ist, dass dieses Vorhaben nicht öffentlich diskutiert worden ist, ganz im Gegensatz zum vor jahren geplanten Bau des Turmberghotels. Vor Auslobung eines Wettbewerbs hätte die Verwaltung die Meinung der Durlacher Bürgerschaft zu diesem sensiblen Bauvorhaben unbedingt einholen müssen. So entsteht der Eindruck, mal wieder vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden. Und wenn Bebauung, warum dann nicht den historischen Zustand herstellen, statt weiter eine architektonische Verfremdung zu praktizieren.
Unsere Entscheidungsträger sollten jetzt schleunigst für eine öffentliche Diskussion sorgen. In Durlach und Karlsruhe sind schon genügend Bausünden begangen worden.