Über drei Millionen Euro hat sich die Stadtverwaltung die Umgestaltung der Turmbergterrasse kosten lassen – pünktlich zum Beginn der Karlsruher 300-Jahr-Feierlichkteiten wurde die runderneuerte Aussichtplattform eröffnet. Doch das kostspielige Geburtstagsgeschenk an die „Mutter Karlsruhes“ erweist sich mehr und mehr als Büchse der Pandora – denn die Folgekosten für Reinigung und Sicherung übersteigen bereits jetzt die kühnsten Erwartungen. Bereits während des Stadtgeburtstagsjahrs gab es immer wieder Beschwerden wegen feuchtfröhlicher Sommernachtspartys auf den Sitzstufen sowie Vermüllung und Vandalismus. Nun wurde das Thema nach einem entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion auch im Ortschaftsrat Durlach diskutiert.
Nach Angaben des Stadtamts Durlach entstanden bislang alleine schon über 1.000 Euro an Kosten für die Beseitigung von Graffiti-Schmierereien und den Austausch von zwei umgefahrenen Sperrpfosten. Außerdem sind die Mitarbeiter des Amts für Abfallwirtschaft und des Kommunalen Ordnungsdienstes auf dem Durlacher Hausberg quasi im Dauereinsatz, denn Präventionsmaßnahmen wie zusätzliche Mülleimer und Aschenbecher sowie eine ausgehängte Hausordnung scheinen nicht richtig zu fruchten. Zweimal täglich wird Müll abtransportiert, an einem Tag waren es gar 13 Säcke. Rückstände von unerlaubten Grillabenden, weggeworfene Flaschen und Lebensmittelverpackungen sowie unzählige Zigarettenkippen prägen nach Ansicht des Stadtamts ebenso wie Essensreste und Erbrochenem an vielen Tagen leider oft das Erscheinungsbild der Turmbergterrasse.
Nun will sich der Gemeinderats-Ausschuss für öffentliche Einrichtungen mit dem Problem befassen: Erste Lösungsvorschläge wie eine bessere Beleuchtung machen bereits die Runde – auch wenn die Mehrheit des Karlsruher Gemeinderats dieses Thema unlängst „in der Hintergrund“ geschoben hatte.
Erfreulich ist bei diesem unschönen Thema wenigstens die Tatsache, dass sich die Anzahl der begangenen Straftaten „bislang noch in Grenzen hält“, so das Polizeirevier Karlsruhe-Durlach: Seit der Eröffnung gab es nur einige Fälle „groben Unfugs“ wie Ruhestörungen – und nur bei einer Körperverletzung, zwei Autoaufbrüchen, einer Trunkenheitsfahrt und den Sachbeschädigungen durch Sprayer wurde Strafanzeige gestellt.