Auf Durlacher Spuren: Bürgerreise nach Rumänien

Die Reiseteilnehmer vor dem Temeswarer Dom. Foto: pm

Die Reiseteilnehmer vor dem Temeswarer Dom. Foto: pm

Insgesamt 15 Karlsruherinnen und Karlsruher nahmen an der jüngsten Bürgerreise nach Temeswar teil, die vom Freundeskreises Karlsruhe Temeswar in Kooperation mit den Historischen Verein Durlach organisiert wurde.

Neben der Pflege der Städtepartnerschaft standen auch weitere Stationen in Siebenbürgen und im Banat auf der Liste eines abwechslungsreichen Reise- und Besichtigungsprogramms.

Erste Station war die Karlsruher Partnerstadt Temeswar, freundschaftlich seit 1992 und offiziell seit 1997 mit der Fächerstadt verbunden. Im historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Region Banat gab es schon vor dem Krieg dank der dort ansässigen Donauschwaben rege Beziehungen nach Deutschland. Der Freundeskreis Karlsruhe-Temeswar knüpfte nach der rumänischen Revolution von 1989, die von Temeswar ausging, erste Kontakte, indem er mit Hilfstransporten aller Art half. Bis zum heutigen Tag besteht mit der zweitgrößten rumänischen Stadt eine verlässliche Partnerschaft mit dem Freundeskreis.

Begleitet durch bis zu drei Reiseleiter erlebte die Reisegruppe die Hauptstadt des Kreises Timis. Auffallend, dass in Temeswar, die Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2021, viele Denkmäler und Gebäude bereits vorbildlich renoviert wurden. Der deutsche Konsul Rolf Mahrun informierte über die Aufgaben des Konsulats, die Ansiedlung vieler deutscher Firmen und über die wirtschaftliche Entwicklung der Region mit einer Arbeitslosenquote von nur 1 %.

Beim Empfang im Rathaus durch Vizebürgermeister Imre Farkas waren die Städtepartnerschaft Karlsruhe-Temeswar und mögliche Beiträge Karlsruhes zur Kulturhauptstadt Thema. Der Besuch des römisch-katholischen Palastes und der daneben liegenden Domkirche, des deutschsprachigen Nikolaus-Lenau-Gymnasiums und des Adam-Müller-Guttenbrunn Hauses des Deutschen Forums im Banat rundeten das Programm ab.

„Durlacher“ Auswanderer

Nächstes Etappenziel war Mühlbach. Im 18. Jahrhundert wanderten viele Bürger aus der Markgrafschaft Baden-Durlach dorthin aus. Im Vorort von Mühlbach wurden die Auswanderer angesiedelt und deshalb als „Durlacher“ bezeichnet. Noch heute sind einige der allerersten Siedlerhäuser zu sehen. Der Pfarrer von Mühlbach, Alfred Dahinten, ein Nachfahre der damaligen Auswanderer, informierte über die Situation der Deutschen heutzutage und erläuterte die imposante evangelische Kirche. Bei der Ortsführung fielen die zweisprachigen Straßenschilder ins Auge, so dass man die ursprünglich deutschen Namen immer noch sehen kann. Bei den Gesprächen mit den Mitgliedern der Kirchengemeinde blieb es nicht nur beim Kennenlernen, sondern es kam zu einem intensiven und herzlichen Austausch, der sicherlich in die Zukunft hineinwirken wird.

Auf dem Weg nach Hermannstadt wurden zwei Kirchenburgen besichtigt, eindrucksvolle Bauwerke, die dokumentieren, wie man sich seinerzeit gegen die Türken zur Wehr setzte. Ausführliche Besichtigungen führten durch Hermannstadt mit vielen Spuren der Deutschen, so auch deutsche Schulen, die auch von vielen Rumänen besucht werden. Im Spiegelsaal des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien wurde mit dem Geschäftsführer Benjamin Jósza über die bewegte Geschichte und Zukunft der Stadt sowie die politischen Erfolge des Forums ausführlich diskutiert. Vor dem Rückflug von Hermannstadt nach München ging es noch nach Michelsberg mit einer romanischen Kirche auf einem Berg und nach Heltau mit der imposanten Kirchenburg mit ehemals drei Wehrgängen.

Die Vorsitzende des Freundeskreises Karlsruhe Temeswar, Durlachs Ortsvorsteherin Alexandra Ries, zeigte sich beeindruckt von den vielen Eindrücken und Erlebnissen. Vielfältige Kontakte wurden geknüpft und der eine oder andere Austausch wird in den nächsten Jahren verwirklicht werden.

Foto unten (v.l.): Konsul Rolf Mahrun, Vizebürgermeister Imre Farkas, Alexandra Ries, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Karlsruhe-Temeschburgh/Temeswar, Martin Rill, Leiter des rumänischen Verbindungsbüros der L-Bank. Foto: pm

Nächster Stammtisch

Am Donnerstag, 27. Oktober 2016, um 18 Uhr findet der nächste Stammtisch für Mitglieder und Interessierte des Freundeskreises Karlsruhe-Temeschburg/Temeswar in der Alten Durlacher Brauerei, Ochsentorstr. 18, statt. Gäste sind willkommen.

Weitere Informationen

Freundeskreis Karlsruhe-Temeschburg/Temeswar e.V. auf Durlacher.de

Alte Durlacher Brauerei auf Durlacher.de

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