Doch nun reiben sich Anwohner und Autofahrer erneut verwundert die Augen, denn in der vergangenen Woche wurde am Brückentag nicht gearbeitet – und an der Seite des Kreisels wurden plötzlich noch einmal Löcher aufgegraben, der fertige Radweg „entfernt“ und weitere Absperrgitter aufgestellt. Die Kommentare im Internet zum Vorgang am Kreisel sprechen eine äußerst deutliche Sprache: „Da kreiselts noch!“, „Unendliche Geschichte?“, „unglaublich“, „Geheimer Beitrag zum noch geheimeren Wettbewerb ‚Schilda darf nicht sterben’“, „Geld übrig?“, „Hätte man auch in 2 Monaten fertigstellen können“, „ABM?“
Findet die lange Serie von Pleiten, Pech und Planungsfehlern erneut eine Fortsetzung – und ist nach dem kurzzeitigen Baustopp im Winter und den Lieferproblemen eines Vertragspartners schon wieder Verzug in Sicht?
Nein, alles ist in Ordnung, teilt das Tiefbauamt auf Nachfrage unseres Medienpartners Wochenblatt mit. Die Bauarbeiten lägen nach wie vor im Zeitplan – die neuen Löcher wurden lediglich zum Verbinden der Leitungen gegraben. Warum wurde dann die Asphaltdecke aber zuvor überhaupt geschlossen? „Für Laien sind solche Baumaßnahmen oft schwer verständlich“, erklärt der zuständige Bauleiter vom Tiefbauamt.
Aber offenbar nicht nur für Laien, auch zahlreiche ausgewiesene Experten schütteln schon ihre Köpfe, fragen sich, warum die Stadt für den Kreiselbau fast ein Jahr braucht, die Bauarbeiten zwischendurch immer mal wieder unterbrochen werden, wundern sich über die Planer aus dem zuständigen Dezernat.
Die extrem lange Bauzeit begründete das Tiefbauamt gegenüber dem Durlacher Ortschaftsrat bereits mit dem Ort der Baumaßnahme an einem „verkehrlich äußerst sensiblen Bereich“. Um Verkehrsbehinderungen „so gering wie möglich zu halten“, hätte der Kreisel in zwei Bauabschnitten gebaut werden müssen. Aber Laien müssen das ja nicht verstehen ...