Gleich drei große Orchester mit insgesamt rund 160 Musikern und Musikerinnen boten ein wahrhaft heißes Programm. Bestritten wurde die erste Hälfte des sehr unterhaltsamen Abends von den beiden Ausbildungsorchestern Sonoro und DaCapo.
DaCapo, inzwischen im fünften Jahr Ausbildung, wagte sich an den letzten Satz von Dvoraks „Aus der neuen Welt“ und John Miles` Musikepos „Music“. Komplexe Harmonien, herausfordernde Rhythmus- und Tempowechsel – mit Bravour gemeistert. Da durfte es bei „Smooth“ von Santana lateinamerikanisch heiß aber entspannt grooven.
Mit „Highland Cathedral“ der heimlichen Nationalhymne der Schotten, sorgte das Orchester Sonoro für ein absolutes Gänsehautgefühl trotz sommerlicher Temperaturen. Erst zwei Jahre in Ausbildung sind die etwa 60 Musikerinnen und Musiker. Mitreißend „Viva la Vida“ von Coldplay – unüberhörbar das Motto dieses imposanten Orchesters, von dem noch einiges zu erwarten sein wird. „Dem Bones“ als Zugabe – ein fröhliches Traditional, bei dem die auffallend zahlreichen und deshalb druckvollen tiefen Bläser glänzen durften.
Mit komplexen Originalkompositionen und Arrangements auf höchstem Niveau präsentierten sich die Bläserphilharmonie im zweiten Teil des Konzerts. Kaum waren die letzten Funken des programmatischen „Feuerwerk“ von zu Boden geschwebt, da erklang die „Morceau Symphonique“ mit einem furiosen Roman Reiner an der Soloposaune. Zauberhaft die „Siebte Nacht im Juli“ nach einer japanischen Legende. Das sehnsüchtige Feuer zweier Liebenden, symbolisiert im Duett zwischen Saxofonen und Euphonien. Beim wahrhaft feurigen „Conga del Fuego Nuevo“ bewiesen die Philharmoniker auch ihre Stärke am Schlagwerk.
Zu seinem zwanzigsten Bühnenjubiläum hat es sich Dirigent Peter Wüstner nicht nehmen lassen, mit musikalischer Vielfalt alle Register zu ziehen und machte sich dadurch selbst das schönste Geschenk. In der Laudatio wurde er nicht nur für seine überragende Leistung als Dirigent und musikalischem Leiter des Musikforums gewürdigt, sondern auch als visionärer Macher einer Plattform für musikalische Ausbildung in jedem Lebensabschnitt und kreatives Musikschaffen. Eine verdiente Auszeichnung.
Mit Hey Jude von Paul McCartney verabschiedete sich das Musikforum vom dankbaren Publikum, das dann doch noch eine Zugabe erstritt und die Bläserphilharmonie funky und tanzend erleben durfte. Auch das können die.