„Kreuz und Krone sind verbunden“ heißt es in der Altarie aus der Bach-Kantate Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen. Die Gegensätze zwischen Passion und Trauer auf der einen und ekstatischem Jubel und Heiterkeit auf der anderen Seite umkreisen das Konzert der Durlacher Kantorei am Palmsonntag. Die für diesen Tag, vorgesehen Bibeltexte, Jesu Einzug in Jerusalem, sind der Ausgangspunkt für das von Bezirkskantor Johannes Blomenkamp zusammengestellte farbenreiche und kontraststarke Konzertprogramm.
Zu Beginn der Kantate Jesus nahm zu sich die Zwölfe berichtet Jesus seinen Jüngern von seiner bevorstehenden Leidensgeschichte. Diese verstehen ihn nicht, zumal er bei seinem Einzug wie ein König empfangen wird.
Die inhaltliche Aspekte - wie Verwirrung, Trauer, aber auch Freude - figural ausdeutenden Kantaten Johann Sebastian Bachs treffen auf eine strahlende Krönungsmusik von Georg Friedrich Händel. Klingt bei Bach die Freude in Himmelskönig sei willkommen nur mit kunstvoll gearbeiteten heiteren Phrasen, die allein durch Sängerinnen und Sänger, Continuo, Streicher und eine Blockflöte getragen werden, so erschallen bei Händel die Trompeten und tönen die Pauken. So mögen beim Zuhören Bilder von einem viktorianischen Krönungsgottesdienst entstehen, für den das Anthem The King shall rejoice ursprünglich komponiert wurde. Neben drei weiteren Coronation Anthems erklang die englischsprachige Vertonung von Versen aus Psalm 21 zur Krönung von George II im Oktober 1727.
Christina Wieland (Sopran), Anne Greiling (Alt), Jürgen Ochs (Tenor), Raimonds Spogis (Bass), Karlsruher Barockorchester, Durlacher Kantorei unter der Leitung von Johannes Blomenkamp