Konzernzentrale von dm soll mit Vollknoten mittelfristig an Durlacher Allee angeschlossen werden

Bisherige Anbindung der Untermühlsiedlung an die Durlacher Allee von Osten kommend. Foto: cg

Bisherige Anbindung der Untermühlsiedlung an die Durlacher Allee von Osten kommend. Foto: cg

Planungsausschuss sprach sich einstimmig für den zeitlich gestaffelten Umbau aus.

Die von der Firma dm geplante Konzernzentrale an der Durlacher Allee soll über einen Vollkonten an die Durlacher Allee angeschlossen werden. Dafür sprach sich der Planungsausschuss einstimmig am Donnerstag (17. September 2015) in nichtöffentlicher Sitzung unter Leitung von Bürgermeister Michael Obert aus. Die Realisierung der Kreuzung Durlacher Allee / Alte Karlsruher Straße mit allen Richtungsbeziehungen soll zeitlich gestaffelt erfolgen.

Wie bekannt, möchte die Firma dm an der Durlacher Allee im Bereich der Untermühlsiedlung ihre Konzernzentrale erstellen. Die parallel zum Bebauungsplanverfahren laufenden Planungen des Unternehmens erlauben mittlerweile konkretere Prognosen zum Verkehrsaufkommen. Daher konnte die Verwaltung dem Wunsch aus dem Gemeinderat und Ortschaftsrat Durlach nachkommen, vertiefend die Verkehrserschließung zu betrachten. Mit einem Verkehrsgutachten wurde der Frage nachgegangen, ob der Verkehr künftig leistungsfähig über eine neue Kreuzung auf der Durlacher Allee / Alte Karlsruher Straße mit allen Richtungsbeziehungen abgewickelt werden kann. Ergebnis dieser Untersuchung: Der Vollanschluss der Alten Karlsruher Straße an die Durlacher Straße ist grundsätzlich machbar.

Knackpunkt ist nach Realisierung des kompletten dm-Baukonzepts (2.500 Arbeitsplätze) mit prognostizierten rund 3.250 Fahrbewegungen jedoch, dass auf der Durlacher Allee die Schienen zu kreuzen sind, auf der mehrere Straßenbahn- und Stadtbahnlinien geführt werden. Für die morgendliche Spitzenstunde gibt es Unwägbarkeiten im Zusammenspiel von dm-Erschließung, Autobahnausfahrt Durlach und Stadtbahnpriorisierung, die aus heutiger Sicht noch nicht abschließend beurteilbar sind. Der Ausschuss schloss sich daher der Empfehlung des Verkehrsgutachters sowie der Stadtverwaltung an, den Ausbau des Vollknotens zeitlich zu staffeln, um mehr Planungssicherheit zu gewinnen. Vor der Realisierung der Gleisüberfahrt einschließlich Signalisierung sollen Verkehrszählungen durchgeführt werden, um die Prognoseansätze zu hinterfragen. Nach dem ersten dm-Bauabschnitt (1.500 Arbeitsplätze) und einer gewissen Eingewöhnungszeit möchte man so Erkenntnisse über das aktuelle und zu erwartende Verkehrsgeschehen erlangen. Auch der Ortschaftsrat Durlach hatte sich vor der Sommerpause einstimmig für diese Vorgehensweise ausgesprochen.

Barrierefreier Ausbau Haltestelle Untermühlsiedlung

Die erste verkehrliche Ausbaustufe beinhaltet zunächst den Ausbau des Ostteils des Vollknotens. Zugleich soll die Haltestelle Untermühlsiedlung barrierefrei werden mit ebenerdigen Zugängen über die Durlacher Allee und Rampe sowie Treppe von der Dornwaldsiedlung. Der barrierefreie Zugang aus der Untermühlsiedlung und von der künftigen dm-Zentrale ist bereits Bestandteil des Bebauungsplans für den dm-Campus. Zusammen mit dem Regierungspräsidium möchte die Stadt dann bis 2018 den Westteil des Knotens ausbauen und dabei zugleich die Ausfahrtsrampe aufrichten. Letztere Maßnahme, die bereits im Nordwesten des Autobahn-Kleeblatts erfolgte, ist unabhängig von der Vollknoten-Planung zu sehen – aber zwingende Voraussetzung vor Realisierung des Linksabbiegestreifens zu dm. Ziel ist, dass Autofahrende durch das Aufrichten der Fahrbahn Radfahrende besser sehen können. Dies wird aus Sicherheitsgründen von Polizei und Stadtverwaltung befürwortet.

Zur Ausgangslage: Welche verkehrlichen Auswirkungen die Ansiedelung der dm-Konzernzentrale hat, hatte das Unternehmen bereits mit einem Verkehrsgutachten beleuchtet. Danach ist die vorhandene Verkehrsinfrastruktur durchaus ausreichend leistungsfähig, um die prognostizierten Verkehrsmengen aus Osten über die Rampe der „Alten Karlsruher Straße“ und aus Westen über die Dornwaldsiedlung und die dortige Johann-Strauß-Straße abzuwickeln.

Mit Blick auf weitere Entwicklungen entlang der Entwicklungsachse Durlacher Allee hatte der Planungsausschuss aber im Oktober 2013 empfohlen, alternativ die Leistungsfähigkeit eines Vollanschlusses des dm-Areals an die Durlacher Allee genauer zu untersuchen. Bei der Untersuchung zu berücksichtigen war die Entscheidung, die Haltestelle Untermühlsiedlung mit einem barrierefreien Zugang von beiden Seiten der Durlacher Allee auszustatten.

Mit heutiger Verkehrsführung käme es zu einer Verkehrszunahme im Bereich der Johann-Strauß-Straße, bei einem Vollknoten wird für die Johann-Strauß-Straße im Vergleich zu heute eine Entlastung prognostiziert, da auch Verkehre von und zur Untermühlsiedlung den neuen Anschluss direkt nutzen und nicht mehr durch die Dornwaldsiedlung fahren müssen.

Beim Vollknoten queren die Linksabbiegespuren die Gleistrasse. Simulationen haben gezeigt, dass je nach Ansatz der Bevorrechtigung der Straßenbahn es in den morgendlichen Hauptverkehrszeiten zu einem Rückstau auf der Ausfahrtsrampe der Autobahn kommen kann. Die Verkehrszählung nach der Realisierung des ersten dm-Abschnitts soll unter anderem zeigen, ob mehr Beschäftigte als bisher den ÖPNV nutzen. Bislang liegen die Standorte von dm in Bezug auf den ÖPNV eher ungünstig, künftig liegt der Stadtbahnanschluss direkt vor der Tür. Die Firma dm nimmt am Programm „mobil.pro.fit“ teil, einem geförderten betrieblichen Mobilitätsmanagement, das auf eine nachhaltige und klimafreundliche Mobilitätsgestaltung setzt.

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