Die Flüchtlinge stammen aus dem Kosovo, Albanien, Mazedonien und anderen Regionen des Westbalkans und haben zum Teil einen Roma-Hintergrund, in Durlach-Aue sind sie in einer der Außenstellen der Landeserstaufnahmestelle (LEA) untergebracht. Der AWO Kreisverband Karlsruhe-Stadt e.V. hatte zusammen mit vielen Ehrenamtlichen das Fest organisiert. „Wir wollen Menschen, die mit ihrem sehnsüchtigen Wunsch nach einem besseren Leben gekommen sind, menschlich begegnen, dabei ist der Austausch mit der deutschen Bevölkerung wichtig“, erläuterte Gerolf Heberling, Mitglied im Vorstand und der AG Willkommen der AWO Karlsruhe, die Beweggründe für das Fest.
Die Nachbarinnen und Nachbarn hatten bei diesem Treffen die Gelegenheit, mehr über die Gründe zu erfahren, warum die Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, was sie für Hoffnungen haben und was ihnen in ihrer neuen und unbekannten Umgebung schwerfällt. „Wir haben uns noch nie von der Anwesenheit der Frauen, Kinder und Männer hier gestört gefühlt“, verriet Edda Eckert, die mit ihrem Mann Werner direkt gegenüber der LEA-Außenstelle wohnt, während des Festes. „Zu Weihnachten haben wir den Kindern auch Süßigkeiten gebracht. Es ist nur schade, dass sie immer wieder transferiert werden und man keine richtige Beziehung zu ihnen aufbauen kann.“
AWO Karlsruhe ist Pate der LEA-Außenstelle
Die AWO Karlsruhe hat vor einem Jahr die Patenschaft für eine Flüchtlings-Außenstelle der LEA, übernommen. Bevor die Asylbewerber auf andere Orte in Baden-Württemberg verteilt werden, können bis zu drei Monate vergehen. Das Ziel ist, mit verschiedenen Integrations-Angeboten, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Das Erlernen der deutschen Sprache ist dabei ein wichtiges Instrument zur Integration. Die niederschwelligen und spielerischen Sprachkurse für erwachsene Flüchtlinge sind so angelegt, dass sich jeder beteiligen kann.
Es gibt aber auch Unterstützung im Alltag. Die ehrenamtliche praxisorientierte Sozialberatung soll den Flüchtlingen in einem fremden Land die Möglichkeit geben, sich schnell zu integrieren und die verschiedenen Aspekte des Alltags kennenzulernen. Die AWO-Teestube bietet den wöchentlichen, interkulturellen Austausch und Informationen bei einer Tasse Tee oder Kaffee an. Die Teestube dient für die Flüchtlinge als Anlaufstelle während des Asylverfahrens einmal durchzuatmen, ins Gespräch zu kommen und Probleme, Nöte und Sorgen offen anzusprechen.
„Wir sehen, dass diese Menschen mit Deutschland eine Hoffnung nach einem Leben mit Arbeit und Sicherheit verbinden, umso wichtiger wäre jetzt der Schritt hin zu einem Einwanderungsgesetz auf Bundesebene, dass vor allem Menschen aus dem Westbalkan ermöglicht, legal in die Europäische Union einzuwandern“, erklärte Angela Geiger, Kreisvorsitzende der AWO Karlsruhe zum Abschluss.