Durlach 3.0 - Wechseljahre einer Stadt

Stadtamtsleiter Thomas Rößler (links) freut sich gemeinsam mit Fotograf Samuel Degen, Ortsvorsteherin Alexandra Ries und Organisatorin Petra Stutz (rechts) auf „Durlach 3.0“. Foto: cg

Stadtamtsleiter Thomas Rößler (links) freut sich gemeinsam mit Fotograf Samuel Degen, Ortsvorsteherin Alexandra Ries und Organisatorin Petra Stutz (rechts) auf „Durlach 3.0“. Foto: cg

Wie hat sich Durlach in den vergangenen Jahren entwickelt und wie sehen die Visionen für die Zukunft aus? Diese Fragen sind Grundlage für die Ausstellung in der Orgelfabrik (22. Mai bis 5. Juli 2015) anlässlich des 300. Geburtstages der „Tochter“ Karlsruhe.

Der Schwerpunkt der Dokumentation liegt dabei auf der Zeit von Beginn der Altstadt-Sanierung 1984 bis heute und setzt sich fort in Überlegungen, die Architekturstudenten zu drei ausgewählten Arealen erarbeitet haben. Zudem beleuchtet Samuel Degen mit seinen Fotografien den Zeitraum von Ende der 70-er Jahre bis heute.

Nicht immer waren die baulichen, industriellen und verkehrlichen Veränderungen der vergangenen 30 Jahre unumstritten. Noch heute sorgen einige Situationen für heftigen Diskussionsstoff. Die mittelalterliche Stadt mit ihrem prägnanten Grundriss, die barocke Residenz, die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts, die Zerstörungen während der Kriege und die Anpassungen der Neuzeit an die veränderten Bedürfnisse der Bewohner haben das Stadtbild geprägt und die Gestalt von Durlach nachhaltig verändert. Dies ist ein Prozess, der sich laufend fortsetzt, und sich den Anforderungen an Wohnen/Freizeit, Verkehr und Industrie/Gewerbe anpasst.

Sanierung der Durlacher Altstadt

Mit großer Skepsis wurden die Vorbereitungen zur Altstadtsanierung in der Bevölkerung beäugt. Die Bürgerinnen und Bürger von Durlach hatten damals die Flächensanierungen im Karlsruher Dörfle vor Augen und befürchteten eine charakterliche Veränderung ihrer Heimat und die komplette Räumung ganzer liebgewonnener Areale. Dennoch beurteilten 1979 bei einer Haushaltsbefragung viele Durlacher ihre Wohnsituation als unbefriedigend. Gründe waren damals der Zustand der historischen Bausubstanz, fehlendes Grün, eine ungeordnete Situation der Plätze sowie eine hohe Belastung durch fließenden und ruhenden Verkehr. Insgesamt wurden von öffentlicher Hand über 35 Millionen und von privater Hand nochmals knapp 18 Millionen D-Mark in die Sanierung der Altstadt investiert. Nach 20 Jahren wurde 2004 das Programm abgeschlossen, der langfristige Erhalt der erreichten Verbesserungen wurde 1998 durch eine Gesamtanlagensatzung sichergestellt.

Impulse für das Durlach der Zukunft

Nach wie vor gibt es am Rande der Durlacher Altstadt große Entwicklungsflächen, die das Stadtbild, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren nachhaltig prägen werden. Exemplarisch haben Studentinnen und Studenten der Architekturfakultäten an der Hochschule Karlsruhe, dem KIT und der Hochschule Stuttgart drei Areale ausgewählt, die enormes Potential aufweisen und in der Vergangenheit weitestgehend unberührt von baulichen Veränderungen blieben. Ihre Aufgabe bestand darin, innovative städtebauliche und landschafts- architektonische Konzepte zu erarbeiten, und einen visionären Ausblick auf die Flächen am Bahnhof Durlach, auf dem Konversionsgelände ASV/DJK und dem Bereich zwischen Rommelstraße und Festhalle zu erarbeiten. Freigestellt von jeglichen inhaltlichen Vorgaben entstanden so interessante Impulse für das Wohnen, Arbeiten und die Verkehrssituation in den jeweiligen Arealen.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Öffnungszeiten:
Do & Fr | 17 - 20 Uhr
Sa | 15 – 20 Uhr
So & Feiertag | 11 - 18 Uhr

Veranstalter:
Stadtamt Durlach & Verein Orgelfabrik – Kultur in Durlach

Veranstaltungen im Rahmen von „Durlach 3.0“

Begleitet wird die Ausstellung von einer Veranstaltungsreihe, die unterschiedliche Aspekte der städtebaulichen und gesellschaftlichen Entwicklung von Durlach in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von unterschiedlichen Gesichtspunkten her beleuchtet.

Mittwoch, 27. Mai 2015 um 18.30 Uhr
Filmvorführung „Der 8. Kontinent“

Der neueste Film des Durlacher Filmemachers Serdar Dogan beschreibt die Weltreise der Studentin Lena auf den Spuren der Träume ihrer Mutter.

Mittwoch, 3. Juni 2015 um 20.00 Uhr
Kurzfilmnacht zum Thema Architektur von Philipp Hartmann und mit Kamerafrau Bettina Herzner
Filme über die Stadt Wolfsburg, Kreisverkehre, 50er-Jahre-Eigenheime und vieles mehr. Nicht als akademische Abhandlung sondern eher über sinnlich-ästhetische Erfahrungen nähern sich die künstlerisch anspruchsvollen Filme dem Thema Architektur.

Mittwoch, 10. Juni 2015 um 18.30 Uhr
Filmvorführung „Durlach 1938 bis heute – Bilder aus einer ehemals selbständigen Stadt“
Ein filmischer Streifzug durch 70 Jahre Durlacher Geschichte von der Zwangseingemeindung bis zu 2008 von Samuel Degen und Jan-Dirk Rausch.

Mittwoch, 24. Juni 2015 um 18.30 Uhr
Zum 300. Geburtstag der „Tochter“ – Literarisches von der „Mutter“
Außergewöhnliche Geschichten, erdacht, geschrieben und gelesen von Schülerinnen und Schülern des Kurses „Literatur“ am Markgrafen-Gymnasium.

Mittwoch, 1. Juli 2015 um 18.30 Uhr
Diskussion mit Durlacherinnen und Durlachern
Die Anregungen und Kritikpunkte der Ausstellungsbesucher werden vorgestellt und stehen zur Diskussion mit den Veranstaltern und Ausstellern.

Eintrittskarten

Eintrittskarten zu den Veranstaltungsabenden sind zum Preis von drei Euro an der Pforte des Durlacher Rathauses erhältlich. Sie dienen der besseren Planung, der Erlös kommt dem Verein „Die Orgelfabrik – Kultur in Durlach“ zugute.

Weitere Informationen

Vernissage „Durlach 3.0“ am 21. Mai 2015 | zur Galerie

Stadtamt Durlach auf Durlacher.de

Die Orgelfabrik – Kultur in Durlach e.V. auf Durlacher.de

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