Frauentaxi – Antwort der Verwaltung lässt viele Fragen offen

Nutzungszahlen „Frauentaxi“ in Heidelberg. Quelle: Taxizentrale

Nutzungszahlen „Frauentaxi“ in Heidelberg. Quelle: Taxizentrale

Bei ihrer Forderung nach einem „Frauentaxi“ für Karlsruhe orientieren sich die beiden Stadträte Jürgen Wenzel (Freie Wähler) und Stefan Schmitt (parteilos) am Heidelberger Modell – Pressemitteilung vom 10. Dezember 2015.

Auf eine Anfrage vom 22. Oktober 2015 zu diesem Thema, schreibt die Stadtverwaltung jetzt, dass die Nutzerzahlen in Heidelberg in den letzten 5 Jahren drastisch zurückgegangen seien und kommt zu dem Schluss: „Unter Berücksichtigung sämtlicher Ausführungen, empfiehlt die Verwaltung von einer Einführung eines ‚Frauentaxis’ abzusehen, da die zur Verfügung stehenden Alternativen die subjektiv empfundenen Gefährdungen kompensieren.“

Der letzte Satz ist eine Behauptung, die schon durch den Sicherheitsbericht der Stadt selbst widerlegt wird – denn nicht einmal ein Drittel der jungen Frauen fühlt sich in der Straßenbahn sicher. Und bei den älteren Frauen ist das Ergebnis noch deprimierender.

Die Zahlen zu Heidelberg erwecken dagegen den Eindruck, dass dort quasi keine Nachfrage mehr nach dem besteht, was die beiden Stadträte jetzt für Karlsruhe fordern. Diese haben in Heidelberg direkt nachgehakt und festgestellt, dass es dort von 2005 bis 2010 stetig steigende Zahlen beim Frauentaxi gab. Im Jahre 2011 wurde der Fahrpreis für die Frauen dann von 6 Euro auf 9 Euro erhöht. Das konnten sich viele Frauen nicht mehr leisten und die Nachfrage ging von 14.709 Fahrten im Jahre 2010 auf 3.227 Fahrten im Jahre 2014 zurück. Der Zuschuss der Stadt Heidelberg lag im Jahre 2010 bei 85.000 Euro.

Aufgrund der aktuellen Sicherheitslage hat die Stadt Heidelberg den Preis am 1. September 2015 von 9 Euro auf 7 Euro gesenkt, um das Angebot für Frauen wieder attraktiver zu machen. Es ist also nicht so, wie in der Antwort der Stadtverwaltung Karlsruhe suggeriert wird, dass es in Heidelberg keinen Bedarf mehr nach einem Frauentaxi gäbe, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall.

Das bestärkt die beiden Stadträte Wenzel und Schmitt in ihrer Auffassung, dass sie mit ihrer Forderung nach einer Preisermäßigung für Frauen, Senioren und Jugendliche genau richtig liegen. Deshalb werden sie weiter am Ball bleiben und im nächsten Schritt darlegen, mit welchen Kosten in Karlsruhe pro Jahr für das Frauentaxi zu rechnen ist und mit welchen Einsparungen an anderer Stelle diese finanziert werden können.

Aktuelle TOP-Themen auf Durlacher.de

Karlsruher Schloss. Foto: cg

Karlsruhe ist wieder gefragt – Tourismuszahlen knüpfen an Vorpandemie-Niveau an

Die Ankünfte in den Karlsruher Beherbergungsbetrieben stiegen im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 25 % auf 645.635 Ankünfte, dazu konnten…

mehr
Durlacher Turmbergbahn

Turmbergbahn verkehrt wieder nach dem Sommerfahrplan

Die Turmbergbahn hat am Montag (25. März 2024) ihren Betrieb auf den Sommerfahrplan umgestellt.

mehr
Der männliche Luchs Viorel lebt im Zoo Karlsruhe. Seine möglichen Nachkommen könnten die Luchspopulation in der Natur stützen. Foto: Zoo Karlsruhe, Timo Deible

Tierpark Oberwald: Koordinationsgehege für Luchsauswilderung

Mit minimalem Menschenkontakt auf die Natur vorbereiten / Wichtiger Baustein für künftige Bestandsstützungen.

mehr

Neue Galerien

Weitere Fotos und Videos aus Durlach und Umgebung: Alle Galerien