Vergewaltigung am 26. Juli in der Dornwaldsiedlung – keine zeitnahe Information der Bevölkerung durch die Polizei

Leserbriefe

Leserbrief von Samuel Degen, KA-Stupferich.

Kriminalität und Asyl – Topthemen auch im beginnenden Wahlkampf zur Landtagswahl Baden-Württemberg am 13. März 2016. Die einen fordern Öffnung und sichere Korridore von Afrika zum leichteren Zugang für Flüchtlinge nach Zentraleuropa, die anderen fürchten sich vor dem Import von Kriminalität und Überlastung unserer Sozialsysteme.

So werden Statistiken, je nach politischer Couleur, eigenwillig interpretiert oder gar frisiert. Medien berichten kaum noch neutral und bedienen meist nur die Interessen ihres jeweiligen Klientels nach dem Motto „wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“, wenngleich sich hier schon manche Publikation in ihrer Position um 180 Grad wendete. (Spiegel 29/1964)

Neu ist jedoch, dass in diesem Kontext geschehene Verbrechen gleich ganz verschwiegen und der Öffentlichkeit vorenthalten werden. So geschehen aktuell in Karlsruhe.

In seinem Presseverteiler berichtet das Polizeipräsidium normalerweise täglich über „jeden umgefallenen Sack Reis“. Aber ausgerechnet über ein fürchterliches Kapitalverbrechen, die brutale Misshandlung und Vergewaltigung einer 20-jährigen Frau am 26. Juli 2015 in der Durlacher Dornwaldsiedlung durch einen Asylbewerber aus Tunesien (kurz zuvor in der LEA in der Durlacher Allee aufgenommen), wurde bis heute mit keiner Silbe berichtet. Die junge Frau wurde auf der Suche nach ihrem Auto überfallen, brutal geschlagen, ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt!

Wo liegen die Hintergründe? Hat der lange Regierungsarm aus Stuttgart oder die Chefetage im Karlsruher Rathaus die Polizeischreiberlinge zum Schweigen verdonnert, um die Probleme klein zu halten und sich ja keine Stolpersteine im Wahlkampf aufzutürmen? Das sollte zumindest geprüft werden, wegducken geht nicht.

Den heutigen Verlautbarungen in den BNN nach war die Pressestelle der Polizei „über Tage nicht besetzt“ und danach das brutale Verbrechen wegen anderer Ereignisse, über die es zu berichten galt, nicht mehr aktuell. Sonderbar, fanden doch am 27. Juli 2015, also am Tag nach dem Verbrechen, immerhin 13 andere minderbedeutende Berichte aus der „unbesetzten“ Pressestelle den Weg, dann offensichtlich ganz von alleine, in den besagten Presseverteiler.

Offensichtlich sehr weit und mutig aus dem Fenster gelehnt hat sich, wie heute weiter berichtet wurde, Polizeipräsident Günther Freisleben, der das Verschweigen des Kapitalverbrechens durch die Polizei nun einen „Fehler“ nannte und hinzufügte, dass „die Situation der Kriminalitätsbelastung in Karlsruhe ihm große Sorgen“ mache und ergänzend sagte: „So wie es läuft, kann man es nicht mehr weiter laufen lassen“.

Weiter kündigte er an, dass die Polizeipräsenz „in den von Einbruchskriminalität überzogenen Kleingartenanlagen“ erhöht wird und bestätigte, dass „die Polizei gehäuft Beschwerden von Frauen bekommt, die in bestimmten Bereichen der Stadt von umherstreifenden Männern auf übelste Weise rhetorisch attackiert und belästigt werden. Wir werden keinerlei Angsträume zulassen. Dass sich Frauen nicht mehr trauen, an bestimmten Stellen spazieren zu gehen, könne eine Stadt nicht zulassen“.

Bleibt zu hoffen, dass dieses heiße Thema auch im Wahlkampf sachlich diskutiert und kein erneutes ominöses „Schweigen“ der polizeilichen Pressestelle die besorgten Bürger wieder in Sachen Kriminalität uninformiert lässt.

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