Im Ersten Weltkrieg starben 17 Millionen Menschen. Aus Karlsruhe verloren 5.324 Soldaten ihr Leben, aus Durlach 529. Doch der Krieg wurde nicht nur an der Front geführt, sondern auch daheim: Die deutschen Städte waren die "Heimatfront". Auch für Karlsruhe und Durlach markierte der Krieg einen tiefen Einschnitt. Schon bald nach Kriegsbeginn wurden hier Lazarette eingerichtet, die verwundeten Soldaten waren in zahlreichen öffentlichen Gebäuden untergebracht.
Der erste schwere Luftangriff traf Karlsruhe am 15. Juni 1915. Die frontnahe Stadt wurde bis Kriegsende 14 Mal aus der Luft angegriffen, dabei starben 168 Menschen. Karlsruhe war damit die deutsche Stadt mit den höchsten zivilen Verlusten. In Durlach zerstörten die Bomben nur einige Gebäude.
Während die Männer an der Front waren, mussten die Frauen daheim die Familie versorgen und die fehlenden Arbeitskräfte in den Fabriken und bei der Stadt ersetzen. Landwirtschaftliche Arbeiten verrichteten zunehmend auch Kriegsgefangene.
Die Stadt gab Lebensmittelmarken aus, richtete Versorgungsämter ein und legte Kriegsgärten mit Obst und Gemüse für die Bevölkerung an. Dennoch war das tägliche Leben vom Mangel geprägt, 1917/18 erreichte die Versorgungskrise ihren Höhepunkt. Um den Rohstoffmangel der Industrie zu beheben, wurden alle erdenklichen Materialien eingesammelt und beschlagnahmt. Während das Leid der Menschen zunahm, nährte die Propaganda bis zum Schluss den Glauben an einen deutschen Sieg.
Die Ausstellung geht in neun Abteilungen auf die Ereignisse in Karlsruhe und Durlach ein. Kunst und Kultur, Kriegspropaganda, Luftkrieg, Lazarettstadt, Versorgungskrise, Kriegswirtschaft sowie Kriegserinnerung sind die Themen im Stadtmuseum. Die Bereiche Garnison sowie Kindheit und Jugend werden im Pfinzgaumuseum gezeigt.
Öffnungszeiten Stadtmuseum
Di und Fr: 10-18 Uhr
Do: 10-19 Uhr
Sa: 14-18 Uhr
So: 11-18 Uhr
Öffnungszeiten Pfinzgaumuseum
Mi: 10-18 Uhr
Sa: 14-18 Uhr
So: 11-18 Uhr
Begleitveranstaltungen im Mai 2014 im Pfinzgaumuseum
Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist frei, bei den Führungen ist nur der Eintritt in die Ausstellungen zu zahlen.
- Sonntag, 11. Mai 2014, 14 Uhr: Führung im Pfinzgaumuseum mit Dr. Ferdinand Leikam
- Sonntag, 25. Mai 2014, 11 Uhr: Überblicksführung durch die Dauerausstellung mit Dr. Ferdinand Leikam ein. Der Eintritt ist bei dieser Führung frei.
- Sonntag, 25. Mai 2014, 14 Uhr: Führung im Pfinzgaumuseum mit Judith Göhre M.A.
- Mittwoch, 28. Mai, 18 Uhr: Kuratorenführung im Pfinzgaumuseum mit Dr. Ferdinand Leikam und Meinrad Welker M.A.