Was liegt in solch einem Moment also näher, als sich an Personen zu wenden, die sich gerade in der Nähe befinden. Und dann ist es besonders schön festzustellen, dass es noch Menschen gibt, die bei einer solchen „Notlage“ helfen.
Schließlich will kein Mensch unhöflich sein, schon gar nicht bei einer Bitte, die ohne große Mühe und Aufwand zu erfüllen ist.
Doch aufgepasst: Immer häufiger wird diese Hilfsbereitschaft von gerissenen Trickdieben schamlos ausgenutzt. So geschehen in bereits über 50 Fällen in den ersten drei Monaten dieses Jahres in den Stadtkreisen Karlsruhe und Pforzheim, den Landkreisen Karlsruhe und Calw sowie dem Enzkreis. Die Masche ist dabei immer die gleiche: Zumeist männliche Täter mit südländischem oder osteuropäischem Aussehen treten bevorzugt an ältere Menschen mit der Bitte heran, ihnen eine Ein- oder Zwei- Euro Münze zum Telefonieren, zum Lösen eines Tickets am Parkscheinautomaten oder zur Benutzung eines Einkaufswagens zu wechseln. Doch kaum hat der hilfsbereite Mensch seine Geldbörse geöffnet, gelingt es den Tätern durch geschickte Ablenkungsmanöver und exzellente Fingerfertigkeit, die Geldscheine aus dem Scheinfach der Geldbörse unbemerkt zu entwenden.
Deshalb wird der Verlust der Geldscheine meistens erst deutlich später festgestellt und der finanzielle Schaden kann beträchtliche Höhen erreichen.
Sollten Sie durch fremde Personen um einen Geldwechsel gebeten werden und auch tatsächlich dazu bereit sein, beachten Sie folgende Tipps:
- Seien Sie besonders argwöhnisch, wenn Sie unmittelbar nach dem Geldabheben bei der Bank um einen Geldwechsel gebeten werden.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie im Handyzeitalter auf Kleingeld für ein Münztelefon angesprochen werden.
- Halten Sie beim Öffnen der Geldbörse einen ausreichenden "Sicherheitsabstand" zu dieser Person ein und beobachten Sie genau deren Verhalten.
- Machen Sie die Person, falls diese Ihnen Ihrer Meinung nach zu nahe kommt, unmissverständlich auf die Einhaltung eines gebührenden Abstands aufmerksam.
- Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, Einblicke oder gar den Zugriff in Ihre Geldbörse zu gewähren.
- Brechen Sie den Geldwechsel ab, wenn Ihnen das Verhalten dieser Person sonderbar vorkommt.
- Verweisen Sie aufdringliche Personen ggf. auf andere Möglichkeiten des Geldwechselns, wie z.B. in einem nahe gelegenen Geschäft oder einem Geldinstitut.
Übrigens: Wer prinzipiell bereit ist, Geld zu wechseln, sollte immer etwas Kleingeld in seiner Jacken- oder Hosentasche bereithalten, um erst gar nicht die Geldbörse ziehen zu müssen.