Runder Tisch Straßenprostitution: Sofortmaßnahmen sollen Situation entspannen

Stadt Karlsruhe

Mit einer zeitlichen Beschränkung auf die Nachtstunden und einer gezielten Ausweitung der Sperrbezirke will die Stadt Karlsruhe in einem ersten Schritt einer unkontrollierten Ausweitung der Straßenprostitution begegnen.

„Die Sofortmaßnahmen sollen die Situation für die Bürgerinnen und Bürgern in den wohnungsnahen Bereichen mit Straßenprostitution entspannen und das subjektive Sicherheitsgefühl erhöhen“, fasst Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup das Ergebnis des ersten verwaltungsinternen Runden Tisches zur Straßenprostitution zusammen. „Vor allem Kinder, Jugendliche und Frauen sollen wieder unbehelligt auch am späten Nachmittag oder frühen Abend Aktivitäten in Vereinen wahrnehmen oder zu ausgewiesenen Freizeiteinrichtungen gelangen können.“ Das Stadtoberhaupt stellt gleichzeitig klar, dass es im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe liegt, die entsprechenden Verordnungen zu erlassen. „Die Stadt wird deshalb rasch das Gespräch mit den Verantwortlichen dort suchen.“ Einen ersten Zwischenbericht zum aktuellen Sachstand wird die Verwaltung im öffentlichen Teil des Hauptausschusses am 6. Mai 2014 geben.

An den Runden Tisch zum Thema Straßenprostitution hatte Bürgermeister Wolfram Jäger Vertreter des Polizeipräsidiums Karlsruhe und von sieben städtischen Dienststellen eingeladen. „Wir nehmen die Klagen aus der Bevölkerung ernst und wollen schnell handeln“, zeigt sich Jäger entschlossen. Fakt sei, dass Straßenprostitution nicht generell verboten sei, stellt der Ordnungsdezernent klar. „Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, um das Alltagsleben der Menschen in unserer Stadt von den Auswirkungen der Prostitution am Straßenrand zu entlasten.“

Die Sofortmaßnahmen sind für Oberbürgermeister Mentrup Teil eines Gesamtpakets. Wichtiger Bestandteil soll darin die „aufsuchende Sozialarbeit“ werden, mit der die Stadt künftig ein Angebot für die jungen Frauen schaffen will, die überwiegend aus Rumänien, Bulgarien und Ungarn stammen. Darüber hinaus wird man auch auf Beispiele aus anderen Großstädten zurückgreifen. So werden in Zürich, Köln und Dortmund so genannte Verrichtungsboxen erprobt – Container mit entsprechender Sanitärausstattung, in denen Prostituierte ihre Dienste anbieten können. Bei diesem Thema würden sich Fragen etwa nach geeigneten Grundstücken, Sicherheitsdienst und Infrastruktur stellen. Außerdem werde man ein verstärktes Augenmerk auf die Sauberkeit in den betreffenden Straßenbereichen legen. „Über das Gesamtkonzept werden dann die gemeinderätlichen Gremien beraten und beschließen“, so OB Mentrup abschließend.

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