Bis auf einen Fall von im Dezember gefundenen Getreideknödeln in Karlsruhe-Bulach wurden keine weiteren Giftfälle nachgewiesen. Bei zwei der an gleicher Stelle in Bulach gesicherten Proben wurden lediglich Spuren eines bei der Rattenbekämpfung eingesetzten Cumarinderivates festgestellt. Die derzeitigen Erkenntnisse deuten hier allerdings auf keine gezielten Vergiftungsabsichten gegen Hunde hin.
Durch die Verkehrsgruppe Gewerbeüberwachung und Umweltschutz sowie die Polizeihundeführerstaffel wurden seit Dezember 2012 mehrere Funde von verdächtigen Ködern oder Lebensmittelresten einer chemisch-toxikologischen Untersuchung zugeführt. Bei den mittlerweile vorliegenden Untersuchungsergebnissen wurden in zwei Proben, die am 19. Dezember 2012 in Bulach gesichert worden waren, Spuren des Cumarinderivats Defiathlon gefunden. In der Sankt-Florian-Straße war in diesem Zusammenhang eine ältere Frau mit einem Fahrrad beim Auslegen von breiförmigen Häufchen beobachtet worden. In der Folge nahm die Polizei von den sichtbar in der Grünanlage ausgelegten Knödeln mit Getreidekörnern mehrere Proben. Eine Erstanalyse auf die gängigsten Rattengifte und Insektizide verlief ohne Befund. Bei der gezielten Untersuchung auf Cumarinderivate wurden in zwei der drei genommenen Proben Spuren des Wirkstoffes Difethialon festgestellt. In diesem Zusammenhang ließ sich jedoch nicht feststellen, ob das in geringen Mengen nachgewiesene Gift nachträglich in die Proben gelangte. Denkbar wäre hier eine Kontamination des Stoffes durch einen bereits vergifteten Nager.
Defiathlon ist ein auch für Menschen gefährlicher Giftstoff, der zur Schädlingsbekämfung unter strengen Bestimmungen zum Einsatz kommt. Eine Giftaufnahme durch einen Hund ist in diesem Zusammenhang nicht bekannt geworden. Gleichwohl weist die Polizei darauf hin, dass auch die gezielte Vergiftung anderer Tiere ohne Beachtung der einschlägigen Vorschriften zur Schädlingsbekämpfung verboten ist und unter Strafe steht.
Bei weiteren Untersuchungen von verdächtigen Ködern aus dem Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind keine Gifte nachgewiesen worden, auch nicht in dem am 4. Januar 2013 gesicherten Knödel aus Rintheim. Derzeit steht noch eine Vollanalyse eines Pulvers aus, bei dem es sich vermutlich um ausgestreuten Pfeffer handelt.