Hier kam es in der Vergangenheit bei Starkregen immer wieder zu Fahrbahnverschmutzungen durch ausgetragenes Bodenmaterial aus dem ca. 300 Meter langen Hohlweg. Geröll und kleine Amphibien wurden dabei bis in die Bergwaldstraße geschwemmt (s. Fotos).
Mit einer neuartigen Konstruktion für einen Geröllfang konnten sowohl den verkehrssicherheitstechnischen Belangen als auch den Belangen des Amphibienschutzes Rechnung getragen werden. Für wandernde Amphibien wurde ein mehrstufiges Rettungssystem entworfen, so dass eingespülte Tiere mehrere Möglichkeiten haben, sich selbständig aus der Gefahrenzone zu bringen.
Angesichts zunehmender Starkregenereignisse bildet das 50.000 € teure Pilotprojekt eine „kleinteilige, aber wichtige Maßnahme“, so Baubürgermeister Michael Obert. Zusammen mit Fachleuten aus dem Tiefbauamt und der Dienststelle Umwelt- und Arbeitsschutz wurde die über einige Monate gereifte Idee innerhalb von nur drei Wochen umgesetzt.
Wichtig war den Planern, den Unterhaltungsaufwand gering zu halten. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz eines sogenannten Pressrostes. Das an sich verwindungssteife Gittergefüge wurde in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma im Vorfeld zusätzlich optimiert, da der Weg auch für den Transport von Holz genutzt wird. Radlasten von zehn Tonnen wirken hierbei auf das Bauwerk ein.
Schießt nun bei Starkregen Schlamm und Geröll den Weg hinunter, werden die Wassermassen durch die Lamellen hindurch in Richtung eines vier Meter tiefen Absetzschachts geleitet. Auf dem Weg dorthin bekommen eingeschwemmte Amphibien die Möglichkeit, sich auf einzelne Steine zu retten. Gelingt dies ihnen nicht, ist im Schacht ein zusätzliches Rohr für die Tiere vorgesehen, welches beim Erreichen der Aufstauhöhe ins Freie führt. Und auch an die größeren Vierbeiner wurde gedacht. Zwei angebrachte Bleche dienen Hund und Mensch als Überquerungshilfe.
Ob zusätzliche Optimierungen am Geröllfang durchzuführen sind, werden die nächsten Unwetter zeigen.
Fotos (vorher): Jürgen Volz / Stadt Karlsruhe