Mit ihrer diesjährigen Stadtthementour starteten die Freien Wähler am Donnerstag, dem 15. August, im Durlacher Eisenhafengrund. Vor Ort wollten sie sich darüber informieren, welche neuestes Erkenntnisse es gibt bezüglich der Planungen der Stadt Karlsruhe, hier im Landschaftsschutzgebiet eine neue Trockenvergärungsanlage anstelle der bisherigen Nassvergärung zu errichten.
Begleitet wurden Stadtrat Jürgen Wenzel, Ortschaftsrätin Petra Stutz und einige Vertreter der Freien Wähler Karlsruhe und Durlach dabei von Mitgliedern der Bürgerinitiative Eisenhafengrund. „Schon Mitte der 80er Jahre hatte man hier eine zentrale Deponie für die Stadt geplant“, erklärte Stephan Häussler die Anfänge der Initiative. Heute wolle man einen der „Grünfinger“ mit gigantischen Hallen versiegeln. Häussler betonte während des zweistündigen Rundgangs, dass die Verwaltung bisher die Vorlage von aussagekräftigem Zahlenmaterial verweigere. Die Initiative plädiert dafür, bei der 15 Jahre alten bestehenden Anlage, die lange Zeit versäumten Sanierungsmaßnahmen durchzuführen und somit weiter betreiben zu können. Sie bezieht sich dabei auf ein Gutachten von Prof. Josef U. Winter, vom Institut für Ingenieurbiologie und Biotechnologie des Abwassers am KIT. Demnach ließe sich die Anlage mit einem Kostenfaktor von etwa zwei Millionen Euro ertüchtigen. Demgegenüber stehen 20 Millionen für den Bau der von der Verwaltung und vom zuständigen „grünen“ Dezernat V bevorzugten neuen Anlage.
Auf Unverständnis stieß bei allen Teilnehmern der Tour die Haltung von Bürgermeister Stapf, der als „grüner Dezernent“ sonst gegen jegliche Versiegelung plädiert, an dieser Stelle aber die derzeit landwirtschaftlichen Flächen zubetonieren will. Auch auf die künftige Geruchsbelästigung vor allem der Bewohner des angrenzenden Geigersberg wies die Initiative hin. „Wir sind erstaunt, dass von hier noch kein Protest hörbar ist“, erklärte Häussler.