Der 16-Jährige war vergangenen Sonntag zunächst bei der Karlsruher Bundespolizei erschienen und bezichtigte seinen älteren Bruder unter anderem der Freiheitsberaubung und Körperverletzung. Angeblich sei er von dem 19-Jährigen in Bochum entführt worden und anschließend mehrere Tage im Kofferraum eines gestohlenen PKW herumgefahren worden. Die umgehend von der Bundespolizei eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen führten im Karlsruher Hauptbahnhof zur Festnahme des Beschuldigten. Letztlich trug ein umfangreiches Geständnis des Älteren beim Polizeirevier Karlsruhe-Südweststadt zur Klärung des Sachverhalts bei.
Zunächst hatte das Duo in der Nacht auf den 30. Juli 2013 nach einem Einbruch in eine Bochumer Autowerkstatt einen VW New Beetle gestohlen. Nachdem dieses Fahrzeug beschädigt in einer Seitenstraße zurückgelassen werden musste, brachen die Beiden in der Folgenacht erneut in ein dortiges Autohaus ein und stahlen auf kuriose Art und Weise einen VW Polo im Wert von 14.000 Euro, indem sie zuvor das Firmenhoftor an ein anderes Auto anhängten und dieses aus der Verankerung rissen. Der Polo wurde in der Folge mit gestohlenen Kennzeichen versehen; über einen Zwischenstopp in Köln fuhren sie anschließend nach Karlsruhe. Wegen eines Reifenschadens klauten die Tatverdächtigen in Karlsruhe-Durlach gleich alle vier Räder eines typgleichen Fahrzeugs im Wert von 500 Euro. Darüber hinaus tankten die Brüder ohne Bezahlung und begingen diverse weitere Diebstähle. Hierzu dauern die weiteren Ermittlungen allerdings noch an.
Die beiden aus Bochum stammenden Tatverdächtigen sind zumindest in Nordrhein-Westfalen hinreichend polizeibekannt und werden sich nun unter anderem wegen Einbruchsdiebstahl, Diebstahl von PKW und einer noch genau zu ermittelnden Zahl von weiteren Diebstahlstaten zu verantworten haben.