Antrag
Der Zentrale Juristische Dienst (ZJD) der Stadt Karlsruhe und das Regierungspräsidium (RP) untersagen das kommerzielle Paddeln auf der Pfinz im ökologisch sensiblen Streckenabschnitt zwischen der Pforzheimer Straße bei der Bogenbrücke in Durlach und bei der Pfinzbrücke am Übergang Herdweg/Brückenstraße bei Hagsfeld. Das Verbot muss mit sofortiger Wirkung ausgesprochen werden, da sich die schützenswerten Tiere derzeit in der Paarungszeit, bzw. in der Brutpflege befinden.
Begründung
Wiederholt wurde in letzter Zeit festgestellt, dass der ob. gen. Streckenabschnitt durch kommerzielles Paddeln befahren wurde. Ob eine Genehmigung erteilt wurde, ist uns nicht bekannt, und wenn ja, ist uns nicht bekannt, wer diese Genehmigung erteilt hat. Die Pfinz wurde in diesem Bereich vor Jahren mit hohem Aufwand renaturiert, um Rückzugsgebiete für Fische, Vögel und Amphibien zu schaffen, insbesondere für verschiedene gefährdete Arten, die sich dort angesiedelt haben. Dafür wurden seinerzeit Steuergelder in Höhe von 160.000 € ausgegeben. Die Pfinz hat dort einen Wasserstand von ca. 20 cm, was dazu führt, dass durch Paddeleinstiche Laichhabitate und seltene Wasserpflanzen zerstört werden. Entsprechend einer europaweiten Regelung sind die Vorgaben für Paddeleinstich 30 cm, plus 10 cm Karenz , insgesamt also 40 cm!
Es ist nicht nachvollziehbar, dass es beispielsweise für das Paddeln auf dem Pfinz-Entlastungskanal aus Naturschutzgründen keine Erlaubnis gibt (richtigerweise), und dies ausgerechnet in dem ob. gen. äußerst schützenswerten Bereich nicht der Fall sein soll.
Nach Rücksprache mit Fachleuten vom Anglerverein Durlach bietet sich durchaus das Paddeln auf der Pfinz an, jedoch erst ab der Pfinzbrücke am Herdweg bei Hagsfeld, da sich die Wasserstände ab diesem Bereich bis hin zum Rußheimer Altrheinarm dauerhaft um ca. 40-50 cm bewegen. D.h., dass das Paddeln auf mehreren Kilometern Länge auf der Pfinz möglich wäre, ohne dabei schützenswerte Tiere zu stören und Laichhabitate und seltene Wasserpflanzen zu beschädigen.
Unterzeichnet von:
Hans Pfalzgraf
Dr. Jan-Dirk Rausch
Iris Holstein
Christa Schulte
Klaus Arheidt