Herr Karl-Heinz Carstensen aus Grundhof in der Nähe von Flensburg wird in seinem Vortrag vom Schicksal Durlacher Auswanderer berichten, die mit vielen Versprechungen Ende des 18. Jhs in das Herzogtum Schleswig gelockt wurden. Wie die Wirklichkeit dann aussah, schildert uns Herr Carstensen an einem seiner Vorfahren.
Diese gemeinsame Veranstaltung des Förderkreises Archäologie in Baden und des Freundeskreises Pfinzgaumuseum/Historischer Verein Durlach findet statt am
Dienstag, den 08. Mai 2012, um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses..
Der Eintritt ist frei. Spenden sind gerne gesehen.
Hintergrund
Im damaligen Herzogtum Schleswig waren sehr viele Landflächen ungenutzt und um diese nutzen zu können sollten Siedler (Kolonisten) in Süddeutschland angeworben werden. Mit dieser Aufgabe der Königlich Dänische Legations-Rath. Johann Friedrich Moritz in Frankfurt beauftragt.
Am 28. Mai 1759 warb er in der Reichspostzeitung mit einem verlockenden Angebot um Kolonisten für die öden Gegenden in Jütland. Dieses Gebiet gehörte damals zum Herzogtum Schleswig. Dem Aufruf folgten 299 Familien, die in 9 Dörfern untergebracht wurden.
Im Jahre 1760 wurden weitere Überlegungen zur Besiedlung und Urbarmachung der Heide- und Moorflächen in den Ämtern Gottorf und Flensburg angestellt. Hier plante man insgesamt 1340 Familien in 47 Kolonien unterzubringen. Auch für diese Maßnahme rührte der Legationsrath Moritz die Werbetrommel im Süden. Wie bei der ersten Werbung wurden auch hier große Versprechungen gemacht und die Vorbereitungen im Amt Gottorf waren noch nicht abgeschlossen. Am 28.01.1761 machten sich die ersten Kolonisten auf den Weg in den Norden. Mit den Vorarbeiten für die Einrichtung der Kolonien hatte man in Gottorf noch gar nicht begonnen und so mussten die Anreisenden in Notunterkünften ungebracht werden. Nach der Landvermessung konnte im Juni 1761 mit dem Bau der neuen Häuser begonnen werden. Im Juni 1761 begannen auch die Arbeiten zur Trockenlegung der Moore im Hohnerbereich. Am 24.07.1761 erfolgte die Verlosung der Plätze in den Kolonien und der einzelnen Höfe. Nachdem die Kolonisten durch die Verlosung ihre neue Wirkungsstätte zugewiesen bekommen hatten, konnten sie - zumindest die Heidekolonisten - in ihre Erdhütten ziehen und mit der ersten Arbeit auf eigenem Lande beginnen. Die Häuser waren im Winter noch nicht fertig gestellt und so mussten weiterhin die Erdhütten bewohnt werden.
Diese mangelhafte Vorbereitung brachte auch weiterhin viele Unannehmlichkeiten.