Durlacher Voltis auf der Überholspur

Durlacher Voltigierer starten 2012 mit zwei Gruppen in der Leistungsklasse M*. Foto: pm

Durlacher Voltigierer starten 2012 mit zwei Gruppen in der Leistungsklasse M*. Foto: pm

Nun hat die zweite Leistungsgruppe der Voltigierer des Reitervereins Durlach 1908 e.V. die hohe Klasse M* erobert. Die bisherige L-Gruppe schaffte durch einen Sieg im vergangenen Oktober 2011 den ersehnten Aufstieg. Das Jahr 2012 verspricht spannend zu werden!

Sie sind die heimlichen Stars des Reitervereins Durlach 1908 e.V.: Wenn die Voltigiergruppen des Reitervereins Durlach mit Sack und Pack (und Voltigierpferd) zum Turnier fahren, kann sich der Verein eigentlich sicher sein, dass sie mit Bestnoten im Gepäck zurückkommen. Der bisherigen L-Gruppe (Ralf und Ronny Stüber, Cecile Dejasmin, Constanze Winter, Alina Walter, Annika Rudolf, Leila Hoffmann, Lena Bauer, Ines Barthlott, Carolin Both) gelang im vergangenen Herbst 2011 der Aufstieg: Sie erreichte 2010 einmal und 2011 zweimal eine Note über 5,5 und stieg damit in die nächsthöhere Klasse M* auf. Damit ist der Reiterverein Durlach derzeit in der besonderen Lage über zwei M*-Gruppen zu verfügen. Theoretisch kann es jetzt sogar dazu kommen, dass die beiden M*-Gruppen gegenaneinander antreten – aber nur mit verschiedenen Pferden, da ein Pferd innerhalb einer Prüfung nur einmal starten darf.

Die Turniersaison 2012 wird darüber entscheiden, ob dies so bleiben wird – oder ob die jetzige M*-Truppe nicht gar nach den Sternen greift und in die nächsthöhere Klasse M** aufsteigt. Für den Aufstieg benötigt das Team vier Siege mit einer Wertnote 6,5 und besser. Die Turnierergebnisse des Jahres 2011 haben gezeigt, dass die bisherige M*-Mannschaft ganz nah dran ist: Zwei Wertnoten deutlich über 6,5 waren dabei und drei weitere Wertnoten verpassten knapp die 6,5er Marke. Für den Aufstieg fehlt nur noch eine Note über 6,5. Das Turnierjahr 2012 verspricht also spannend zu werden!

Von den bisherigen Turniererfolgen einmal abgesehen, verbuchte die M*-Gruppe 2003 ihren bisher größte Erfolg: In jenem Jahr trug die Truppe (Jasmin Zedler, Hannah Disse, Annika Krauße, Helen Decker, Nina Mc Nab, Birthe Helmle, Nathalie Zug, Nadine Studer, Helena Ott) den Sieg der Nordbadischen Meisterschaften nach Hause. 2008 erlangte die Mannschaft einen guten 3. Platz.

Was wären aber die Durlacher Voltigierer ohne die unermüdlichen Ehrenämtler: Birgit Toussaint leitet die Voltigierabteilung des RV Durlachs seit 30 Jahren und trainiert die Leistungsgruppen. Sie besitzt den Trainerschein der Klasse B und ist Voltigierbeauftragte des Reiterrings Hardt. Um den Voltigiernachwuchs kümmern sich Silke Dejasmin, Jasmin Zedler, Susanne Lüssenheide und Anne Köster. Sie trainieren zwei Nachwuchsgruppen, die sich aus sechs bis zehn Kindern zusammensetzen, die an den Turniersport herangeführt werden sollen. Als Pferde steht dem Reiterverein Durlach als ehrenamtlicher Mitarbeiter der 11-jährige Fuchswallach Pascal zur Verfügung. Ihm wurde im September 2011 der 8-jährige braune Wallach Rico als Azubi zur Seite gestellt. Die Nachwuchsvoltis turnen auf dem Rücken der Haflingerstuten Starlett und Wicky.

Wissenswertes zum Voltigiersport

Bei den aktiven Leistungssportlern wurden im Jahr 2009 im Voltigiersport insgesamt 1.157 Voltigiergruppen, 672 Einzelvoltigierer und 1.465 Longenführer gemeldet. Die Einzelvoltigierer waren zu 89,4 % weiblichen Geschlechts. Bei den Gruppen machten die beiden niedrigsten Leistungsklassen A und L zusammen 59,2 % an allen gemeldeten Gruppen aus. Der Spitzensport (S-Gruppen) hatte hingegen einen Anteil von lediglich 6,3 %. Das zeigt, das sich die Klasse M ganz klar vom Durchschnitt abhebt.

Erste Ansätze des Voltigierens werden bereits in der Antike vermutet. Als Indiz werden Felszeichnungen nordgermanischer Stämme in Südskandinavien angesehen, die einen stehenden Menschen auf einem pferdeähnlichen Tier zeigen. Bei den Römern gehörte das Voltigieren hauptsächlich zur militärischen Ausbildung der Soldaten.

Auch in der Ausbildung der Soldaten im 17. und 18. Jahrhundert spielte das Voltigieren eine große Rolle und gewann immer mehr an Bedeutung. Die jungen Adeligen mussten sich nicht nur Wissen und gutes Benehmen aneignen, sondern auch das Können im Fechten, Tanzen, Reiten und Voltigieren. Der Begriff „Voltigieren“ wurde zu dieser Zeit als Oberbegriff für gymnastisch-turnerische Übungen am sich bewegenden Pferd geprägt. Ursprünglich als Vorübung und Ergänzung des Reitens gedacht, entwickelte sich das Voltigieren mit der Zeit zu einer selbstständigen Sportart, die man auch auf ein hölzernes Pferd übertrug.

1981 wurde das Voltigieren offiziell als Sportart anerkannt. Betrachtet man den Medaillenspiegel der Weltmeisterschaften im Voltigieren von 1986-2010, ist Deutschland die erfolgreichste Voltigiernation der Welt.

Weitere Informationen

Reiterverein Durlach 1908 e.V. auf Durlacher.de

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