Es bescheinigt Karlsruhe nicht nur eine hohe Qualität im Bereich der Frühen Prävention, sondern auch die äußerst positive Entwicklung bei den Hilfen für Kinder von psychisch kranken Eltern.
Ende 2010 startete das baden-württembergische Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren das Projekt „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“. Wissenschaftlich begleitet von der Uni Ulm wurden in dessen Verlauf Kooperations- und Vernetzungsstrukturen sowie die Angebote im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz in insgesamt 18 Stadt- und Landkreisen verbessert. Karlsruhe versprach sich nach den Worten von Dr. Frauke Zahradnik von der Teilnahme eine „weitere Verbesserung des Qualitätsmanagements der Frühen Prävention“ und lenkte den Fokus auf Hilfen für Eltern mit einer psychischen Erkrankung. Die Kooperation mit der Erwachsenenpsychiatrie in der Moltkestraße wurde ausgebaut und das Kinderbüro initiierte ein Elterncafé in der Psychiatrie, geleitet von zwei Psychologinnen. Zahlreiche Fragen der Eltern zum Umgang mit der Krankheit im Kontakt mit ihren Kindern konnten so geklärt werden und die Eltern erfuhren gegenseitige Unterstützung.
Bereits seit Anfang 2008 bekommen alle Karlsruher Eltern im Rahmen der Frühen Prävention in den Geburtskliniken eine Begrüßungsmappe mit einem Gutschein für ein Kapuzenhandtuch mit Karlsruhe Logo, das wiederum in einem von zehn Startpunkt-Familienzentren ausgegeben wird. In den Familienzentren können Schwangere und Eltern mit Babys und Kleinkindern mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen, Kaffee trinken, sich kostenlos von Familienhebammen Ratschläge geben lassen oder Angebote der Beratungsstelle Frühe Hilfen in Anspruch nehmen. Auch die Vermittlung von Hausbesuchen durch das Fachteam Frühe Kindheit ist dort möglich. Ein weiterer Service zur Entlastung der Eltern ist das Projekt „wellcome“, dessen freiwillige Mitarbeiterin in den ersten anstrengenden Monaten nach der Geburt ein bis zwei Mal die Woche zu den Familien nach Hause kommt und hilft.