Der Täter war zunächst gegen 16.20 Uhr beim Einkaufen mit einer verdeckt getragenen Schusswaffe der Beschäftigten eines in der Westmarkstraße gelegenen Ladengeschäftes aufgefallen. Umgehend verständigte die Verkäuferin die Polizei und teilte mit, dass der Mann in ein Auto eingestiegen und in diesem weggefahren sei.
Im Rahmen der intensiv geführten Fahndungsmaßnahmen entdeckte eine Streife der Polizeihundeführerstaffel gegen 16.40 Uhr das gesuchte Fahrzeug an der Kreuzung der Ostmarkstraße zur Westmarkstraße und versperrte die Weiterfahrt. Der Beifahrer des mit zwei Personen besetzten Autos rannte daraufhin in die Westmarkstraße davon. Er konnte nach der Verfolgung mit dem Streifenwagen eingeholt und nach der weiteren Flucht in einen Hinterhof von einem Beamten vorläufig festgenommen werden.
Bei den weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 31-jährige Beifahrer vor dem Ladengeschäft in den PKW der 48 Jahre alten Frau eingestiegen war und diese unter Vorhalt einer Pistole aufgefordert hatte, loszufahren.
In der Folge war die Frau für rund 20 Minuten in der Gewalt des wegen Drogendelikten polizeibekannten Mannes. So musste sie durch mehrere Straßen bis zu dem Parkplatz einer Sportstätte in Aue fahren. Dort verlangte der Mann die Herausgabe von Bargeld, woraufhin die Autofahrerin unter dem Eindruck der anhaltenden Bedrohung mit der Schusswaffe dem Täter 20 Euro aushändigte. Weiterhin durchsuchte der Räuber noch den Geldbeutel der Frau und entnahm daraus einen geringen Kleingeldbetrag. Im Anschluss daran zog der 31-Jährige der 48-Jährigen eine Mütze über den Kopf, sodass auch deren Augen verdeckt waren. Nun fasste sie der Täter oberhalb der Kleidung unsittlich an. Allerdings ließ er kurz darauf von seinem Opfer ab und verlangte, den PKW erneut zu starten. Die weitere Fahrt führte dann über die Brühlstraße bis an den Kreuzungsbereich der Ostmarkstraße und Westmarkstraße, wo das Fahrzeug letztlich von der Polizeistreife gestellt wurde.
Bei der Durchsuchung des Mannes konnte eine Druckluftpistole und ein Messer aufgefunden werden. Ein anschließend auf der Wache durchgeführter Atemalkoholtest ergab den Wert von 1,4 Promille. In einer ersten Vernehmung äußerte der geständige 31-Jährige, dass er aus Geldnot zur Finanzierung seines Drogenkonsums gehandelt hatte. Er wird nun im Laufe des Dienstags auf Antrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe dem zuständigen Haftrichter vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat dauern derzeit noch an.