„Nackt und in Farbe“, so heisst eine neue, kreuzdämliche TV-Show, die in Planung ist und gerade ihre bescheuerten Kandidaten castet. Jeder, der ein spektakuläres Liebesbekenntnis vor der Kamera macht, ob nackt und in Farbe, ob angezogen unter heissen Tränen, ob romantisch oder stinkwütend... die Kandidaten sollen „die absolut intimsten feeelings“ preisgeben, erklärt Wichtigtuer und Oberarsch ANDY dem Saal.
Natürlich zieht dieses „crazy concept“ die schlimmsten Dümmlinge der Nation an wie ein riesiger Magnet: Der Mega-Loser Heinz ist mit seiner Zaubernummer ein Garant für quotenträchtige Riesen-Schadenfreude, eine verzweifelte Transe sieht die Show als letzte Chance an, aus den Kellern von Dörfern und Kleinstädten herauszukommen und „der schöne Klaus“, ein 62jähriger Provinz-Anmacher mit weissem Scheitel, will allen zeigen, wie man eine Frau mit Stil klarmacht: „...Prinzessin: Bevor wir romantisch werden, eine Frage... verhütest Du?“
Oh ja, diese Show könnte ein entsetzlicher Erfolg werden: Wenn da nicht die Familie Krause wäre, die ihre große Chance kommen sieht und alles in den Untergang treibt. Baulöwe Fritsche, der sich wegen einem 30 Jahre jüngeren Party-Luder zum Geldgeber der Produktionsfirma aufgeschwungen hat, will Dieter Krause nur noch ermorden... Und da ist noch einer, dem die ganze Sache gar nicht schmeckt: Muhammar, der dümmste Terrorist der Welt, will alles in die Luft sprengen, weil „Nackt und in Farbe“ ist ganz eindeutig „fucking naked decadence“...
Der einzige, der sein Glück findet, ist Dieters Faktotum Herbert, der liebenswerte Stotterer, der endlich öffentlich sein dampfendes Herz Dieters Tochter Carmen überreichen darf... kann denn Liebe schöner sein? Schauspieler Detlev Redinger, ein Jahrzehnt TV-Partner von Tom Gerhardt gibt sich hierzu persönlich die Ehre.
Mit "Nackt und in Farbe" möchte Tom Gerhardt nach einem Jahrzehnt wieder die Bühne zurückerobern: „Ich will die Leute wieder ganz nah vor mir haben: ich will sie weinen sehn!“
„Nackt und in Farbe“, eine Bühnenshow mit Tom Gerhardt und Detlev Redinger, mit Texten von Tom Gerhardt und Franz Krause, unter der Regie von Joachim Lang.