Bei einem Brand oder Unfall die 112 wählen, bei Diebstahl oder Einbruch die Polizei unter 110 verständigen und sofort Hilfe bekommen. Dieses bewährte System möchte auch die öffentliche Verwaltung mit der 115 als bundeseinheitliche Behördenrufnummer einführen. Mit einem Anruf unter 115 erhalten Bürgerinnen und Bürger umfassende Auskünfte über die Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung. Da der Kontakt zu den Behörden sehr häufig telefonisch stattfindet, ist es erklärtes Ziel der einheitlichen Behördenrufnummer, dem Anrufer bereits beim ersten Kontakt eine umfassende und abschließende Auskunft zu geben.
Stadt- und Landkreis Karlsruhe haben beschlossen, dieses bürgerfreundliche Angebot in einem gemeinsamen Servicecenter zu bündeln. Ab 2. November 2011 können sich die Einwohnerinnen und Einwohner über alle Dienstleistungen der beiden Behörden bei dem Servicecenter Stadt- und Landkreis Karlsruhe von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 18 Uhr zentral informieren. Fragen zum Führerschein, zur KfZ-Zulassung, zum Wohngeld, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Servicecenters geben Auskunft, was zu tun ist, welche Unterlagen benötigt werden, welches Amt innerhalb der jeweiligen Behörde zuständig ist und kennen zudem noch die Öffnungszeiten. Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel sind von der 115 überzeugt. "In den Modellregionen bundesweit hat sich der zweijährige Probebetrieb bewährt. Wir wollen mit der 115 unseren Bürgerservice ausbauen und weiter verbessern", so Oberbürgermeister Heinz Fenrich. "Mit dieser zentralen Rufnummer für die öffentliche Hand kommen wir unserem Anspruch, die Verwaltung zu modernisieren, einen großen Schritt näher ", fügt Landrat Dr. Christoph Schnaudigel hinzu.
Das Angebot des Servicecenters soll kontinuierlich ausgebaut werden, indem sich weitere Behörden und Kommunen anschließen. Einige Landkreisgemeinden haben bereits Interesse gezeigt, lokale Bundes- und Landesbehörden sollen ebenfalls folgen, um das Angebot zu vervollständigen.
Ein Anruf kostet derzeit noch sieben Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz. Ab 2012 soll dieser Dienst flatratefähig werden.