Es ist wieder soweit! Etwa 400 Jongleure aus ganz Deutschland, Frankreich und der Schweiz erwarten die Organisatoren vom Pyramidalen KleinKunst-Verein, wenn sie am Donnerstag, 08. September 2011 den Startschuss zur „21. Jonglierconvention“ geben. Vier Tage lang jonglieren und balancieren die Teilnehmer dann in Durlach gemeinsam Bälle, Keulen und weitere nicht ganz alltägliche Gegenstände. Schülerzirkusse, Unternehmensberater, Studenten, eine Gruppe mexikanischer Jongleure auf Europareise - die schon vorab angekündigten Jongleure sind ebenso verschieden wie ihre Requisiten. Berührungsängste zeigen sie keine, ganz im Gegenteil: der Fokus des Jongliertreffens liegt auf dem Austausch, dem gemeinsamen Üben und Ausprobieren immer neuer Wurfmuster und -sequenzen. Das fasziniert auch die Jugendlichen des Karlsruher Kinder- und Jugendzirkus Maccaroni. „Man trifft neue Leute und kann sich jede Menge Anregungen holen“, freut sich Karlotta Nübold bereits auf das kommende Wochenende.
Ähnliche Veranstaltungen finden deutschlandweit bis zu 40 Mal im Jahr statt. Bedenken, dass zu wenig Teilnehmer nach Karlsruhe kommen, haben die Organisatoren trotzdem nicht: „Karlsruhe hat in der Jonglierszene einen sehr guten Ruf“, so Philip Nicolai vom Pyramidalen KleinKunst-Verein, „spätestens seit der Durchführung der hochgelobten Europäischen Jonglier Convention 2008 sind wir bei Jongleuren weltweit bekannt.“ Außerdem sei das zweite Septemberwochenende fest mit dem Karlsruher Jonglierfestival verbunden: „Viele Jongleure tragen sich den Termin bereits im Kalender ein, bevor wir überhaupt mit den Planungen anfangen.“
Um diese hohen Erwartungen nicht zu enttäuschen, stehen vom 8. bis zum 11. September 2011 vielfältige Aktivitäten auf dem Programm - dass rund um die Uhr trainiert werden kann, ist für die Organisatoren dabei Ehrensache. Zusätzlich zu Workshops, bei denen die Teilnehmer ihr Wissen weitergeben und neue Anregungen mit nach Hause nehmen, sind vor allem die Shows für viele Teilnehmer ein Höhepunkt der Convention. So steht eine „offene Bühne“ für unfertige Nummern zur Verfügung, bei der die Künstler im kleinen Kreis auftreten und dafür fachkundige Kritik und wertvolle Anregungen bekommen. Eine Nummer größer geht es am Samstagabend zu, wenn die Galashow „Vivarium Artisticum“ das Tollhaus in eine Varietébühne verwandelt. Der Name ist mit Bedacht gewählt, soll er doch deutlich machen, dass nicht „nur“ Jonglage auf der Bühne zu sehen sein wird: „Wir haben eine abwechslungsreiche Show mit Rhönrad, Akrobatik, Schlappseil, Vertikaltuch und Equilibristik vorbereitet - aber natürlich ist auch viel Jonglage von Feinsten mit dabei!“ verspricht Denis Rotter, Organisator der Show.
Möglich gemacht wird die Convention in erster Linie durch den ehrenamtlichen Einsatz von Organisatoren und Helfern vor und während der Veranstaltung. „Selbst die Künstler der Galashow, darunter Preisträger des Zirkusfestivals von Monte Carlo, treten ohne Gage auf“, betont Philip Nicolai. Die Unkosten, die beispielsweise durch die Hallenmiete entstehen, werden durch die Teilnehmergebühren finanziert; städtische Zuschüsse gab es bislang keine. Dies soll sich mit dem neu eingeführten Mietkostenzuschuss für Kulturvereine ändern, hoffen die Organisatoren - ausgefüllt haben sie den entsprechenden Antrag bereits.
Eine weitere Voraussetzung für das Gelingen der Veranstaltung ist die enge Vernetzung verschiedener Karlsruher Institutionen, die sich zum „Karlsruher Runden Artistik Tisch (KA-RAT)“ zusammengeschlossen haben. „Die reibungslose und unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Zirkus Maccaroni des Stadtjugendausschusses und dem Kulturzentrum Tollhaus erleichtert uns die Durchführung der Jonglierconvention ungemein“, zeigt sich das Organisationsteam erfreut.
Rund ein halbes Jahr dauerte die Vorbereitung, inzwischen sind alle Planungen abgeschlossen. Wenn am Wochenende dann auch noch das Wetter wie angekündigt mitspielt, steht einer erfolgreichen Veranstaltung nichts mehr im Wege. Beste Voraussetzungen dafür, dass die Jongleure wie im letzten Jahr feststellen: „Ich kannte Durlach nur als Autobahn-Ausfahrt, aber ihr habt es ja richtig schön hier!“