Bäume, die gefällt werden sollen, wurden farblich markiert. Entscheidene Kriterien sind dabei Vitalität, Holzqualität und die Verteilung auf der Waldfläche. Im Wald muss ausgelichtet werden, damit gesunde Bäume genug Platz zum Wachsen haben. Seltene Baumarten oder Bäume mit Großhöhlen für Spechte oder Hohltauben werden verschont. Reife und alte Bäume müssen weichen, um den jüngeren Platz zu machen.
Der Einschlag der Bäume erfolgt durch städtische Forstwirte oder Forstunternehmer. Damit durch die Waldarbeiten niemand gefährdet wird, müssen ortsweise Waldwege gesperrt werden. Auch wenn die Motorsäge oder die eingesetzten Maschinen gerade still stehen, dürfen die Wege nicht betreten werden. Wer die Absperrhinweise missachtet oder beseitigt, bringt sich und andere in Lebensgefahr. Durch die nasskalte Witterung matschig und rutschig gewordene Waldwege setzt die Forstverwaltung nach der Holzernte wieder instand.
In den Wäldern im Stadtkreis Karlsruhe werden jedes Jahr fast 30.000 Kubikmeter des nachwachsenden Rohstoffes Holz genutzt. Nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit stehen der Holzzuwachs und die gefällten Holzmengen dabei im Gleichgewicht. Holz in allen Variationen wird immer beliebter. Da die Marktnachfrage teilweise höher ist als die verfügbare Menge, sind auch die Preise gestiegen. Ein Kubikmeter Brennholz kostet mit rund 53 Euro dieses Jahr drei Euro mehr als im vergangenen Winter.
Die lange Trockenphase in April und Mai hat den Bäumen zwar zugesetzt, der niederschlagsreiche Sommer hat übergroße Folgeschäden aber verhindert. „Dennoch haben wir Forstleute unsere Sorgenkinder“, meint Ulrich Kienzler, Leiter der Forstabteilung im Liegenschaftsamt. So tritt etwa eine Pilzerkrankung, die Eschen in jedem Alter befallen, auch in Karlsruhe verstärkt auf. Gerade vor dem Hintergrund des zu erwartenden Klimawandels und um Krankheitsrisiken zu streuen, setzt der Forst auf Vielfalt von Baumarten im Wald.
An diejenigen, die in der kalten Jahreszeit im Wald spazieren gehen, appeliert Kienzler, den Wildtieren zuliebe auf den Wegen zu bleiben. So werden die Tiere in ihrem Winterschlaf nicht gestört.