Wegen der ungewöhnlich hohen Temperaturen bei strahlender Sonne bekamen einige Teilnehmer konditionelle Probleme und mussten Gehpausen einlegen oder gar aus dem Rennen aussteigen. Die Organisatoren verlängerten jedoch spontan die Zieleinlaufzeit auf 1:30 h, so dass schließlich 724 Teilnehmer mehr oder weniger erschöpft ins Ziel kamen. Traditionell hatten sich auch wieder viele Zuschauer in der Altstadt und entlang der Pfinz eingefunden, um die Läufer bei Start und Ziel sowie einigen weiteren Streckenpunkten stürmisch anzufeuern.
Die ersten Laufentscheidungen fielen jedoch im Durlacher Schlossgarten. Dort liefen etwa 230 Kinder in verschiedenen Altersgruppen zwischen 5 und 13 Jahren eine bzw. zwei Runden von je 400 m. Wie immer wurde mit großer Begeisterung um die besten Plätze gekämpft, dank finanzieller Unterstützung des Hauptsponsors Umckaloabo gab es für jedes Kind im Ziel eine echte Medaille.
Um 16 Uhr wurde dann der Hauptlauf gestartet. TSD-Vorsitzender Mathias Tröndle begrüßte Zuschauer und Läufer und schickte das Teilnehmerfeld mit einem lauten Startschuss auf die 10-km-Strecke. Wie üblich ging es zwei Runden durch den Durlacher Altstadtring und danach zur Pfinz, dann am Campingplatz entlang Richtung Grötzingen und auf dem Radfernweg wieder zurück nach Durlach; das Ziel war in der Amthausstraße vor dem Durchgang zum Weiherhofgelände.
Schon nach wenigen Metern setzte sich Lokalmatador Andrej Heilig vom Schwimmverein Durlach an die Spitze des Feldes und gewann in einem Start-Ziel-Sieg unangefochten nach 34:21 Minuten; aus einer vierköpfigen Verfolgergruppe setzte sich kurz vor dem Ziel Eberhardt Körner (Team Sport Evolution) ab und wurde in 35:28 min Zweiter, genau eine Sekunde vor dem Drittplatzierten Daniel Debertin, der für das Markgrafen Gymnasium Durlach startete und somit bester Jugendlicher wurde. Bei den Frauen siegte Valerie Knopf von der LSG Karlsruhe in 39:39 min vor der für die LG Hannover startende Durlacherin Marion Leiberich (39:57) und Miriam Kantner vom Hilda-Gymnasium Pforzheim in 43:07 Minuten. Als ältester Teilnehmer wurde der für den Veranstalter startende Durlacher Klaus Grieger (Jahrgang 1936) geehrt; älteste Läuferinnen war Erika Krüger vom TSV Reichenbach, Jahrgang 1935.
Am Preis der Schulwertung, bei der es auf die größte Anzahl Läufer ankommt, nahmen dieses Mal 7 Schulen aus dem Karlsruher Raum teil. Es wurden 272 Jugendliche gemeldet, die somit einen beträchtlichen Anteil des Teilnehmerfeldes darstellten. Den ersten Platz errang mit 85 Finishern wieder einmal das Markgrafen-Gymnasium Durlach. Setzt man bei den einzelnen Schulen die Anzahl Finisher zu der Anzahl der Schüler ins Verhältnis, hat die Schule am Turmberg, eine Förderschule in Durlach, mit sagenhaften 42 % teilnehmenden Schülern die Nase vorn.
Den Preis für die schnellste Zeit pro Körpergewicht erlief sich bei den Männern Jörg Heil vom TSV Grötzingen mit 29,15 sec/kg, bei den Damen gewann diese Wertung Uschi Flörchinger vom TV Rheinzabern in 53,80 sec/kg. Der Familienpreis ging an Christian, Dieter und Tobias Engel, die zusammen 2:19:47 Stunden benötigten. Den Preis für die zahlenmäßig stärkste Mannschaft (Schulen ausgenommen) erhielt die LSG Karlsruhe, mit 13 LäuferInnen im Ziel.
Alle Preise wurden während der Siegerehrung nach dem Lauf in der Weiherhofhalle verliehen, wo sich das Team vom Lauftreff der Turnerschaft um die Bewirtung aller Läufer und Gäste kümmerte.
Beim Turmberglauf kommt traditionell ein Teil der Anmeldegebühren einer sozialen Einrichtung zu Gute. In diesem Jahr ging die Spende an den Kinderhospizdienst Karlsruhe, der Vereinsvorsitzende Mathias Tröndle konnte einen Scheck über 500 EUR überreichen.
Die städtischen Verkehrsbetriebe stoppten während des Laufs den Straßenbahnverkehr und setzten Busse als Schienenersatzverkehr ein. Die Beamten vom Durlacher Polizeirevier um Einsatzleiter Brecht trugen gemeinsam mit den Jugendlichen der TSD-Basketballer wie gewohnt zuverlässig zur Streckensicherung bei.
Wegen der ungewöhnlich warmen Witterung mussten die Sanitäter vom Deutschen Roten Kreuz, die an drei Punkten der Laufstrecke postiert waren, einigen Laufteilnehmern mit Kreislaufproblemen zu Hilfe kommen. Glücklicherweise konnten jedoch alle Behandelten aus eigener Kraft den Heimweg antreten. Lediglich eine gestürzte Läuferin musste mit einem Armbruch stationär versorgt werden.
Bedanken konnte sich die Chefin des Organisationsteams, Edelgard Gruber, bei dem Hauptsponsor Umckaloabo, den Durlacher Geschäftsleuten für die Spende zahlreicher Sachpreise, bei der Durlacher Polizei für das große Engagement und die verständnisvolle Zusammenarbeit, bei der Vielzahl von über 80 Helfern vor, während und nach dem Lauf, sowie bei den vielen Zuschauern und Fans an der Strecke.
Im anschließenden Gespräch mit www.durlacher.de versicherte Andrej Heilig, er sei mit den für Oktober ungewöhnliche hohen Temperaturen gut klar gekommen. Trotzdem räumte der gebürtige Münchner ein, dass ein Getränkestand auf der Strecke, speziell für nicht ganz so geübte Läufer gut gewesen wäre. Auf die Frage, was ihn am Turmberglauf besonders reize, antwortete der Wahl-Auemer, dass neben der schönen Atmosphäre der Altstadt, auch die örtliche Nähe zu seinem Wohnort eine entscheidende Rolle spielte, sich trotz Saisonpause anzumelden. Selbstverständlich sei er auch nächstes Jahr wieder dabei, um bei diesem einzigartigen Wochenendwettkampf teilzunehmen.
