Während im vergangenen Jahr noch Stadtamt Durlach, Kulturamt, Durlacher Buchhandlungen und die Stadtteilbibliothek gemeinsam einluden, scheint in diesem Jahr ein frostiger Wind zwischen Durlach und der Stadt zu wehen. Denn wer nicht als Veranstalter auf der Einladung zur Pressekonferenz zum Lesesommer genannt war, war ausgerechnet das Durlacher Stadtamt, das große Teile des ersten Lesesommers im vergangenen Jahr organisierte.
Einen Fauxpas, der sicherlich auch anderen Ortsvorstehern oder Bürgermeistern aufgestoßen wäre, erlaubte sich damit das Karlsruher Kulturamt mit dieser Einladung zum wohlgemerkt Durlacher Lesesommer. Ein Versehen sei das auf der Einladung „fehlende“ Stadtamt gewesen, so Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche. Schließlich sei das Durlacher Stadtamt ein „hervorragender Partner“ und bilde eine „wesentliche Rückgratfunktion“ für den Lesesommer. Inwiefern allerdings das Stadtamt nun genau beteiligt ist, konnte auf der Pressekonferenz nicht geklärt werden.
Zum Wesentlichen aber, Lesen bildet und vorgelesen zu bekommen weckt bei vielen Kindheitserinnerungen, so Asche. Besonders das lauschige Ambiente im Schlossgarten bilde einen besonderen Rahmen für den Lesesommer. Bei Regen weiche man in den Festsaal der Karlsburg aus.
Beim 2. Durlacher Lesesommer vom 1. bis 4. August 2011 können Bürger, nicht nur aus Durlach, sondern der ganzen Stadt jeweils ab 19.30 Uhr, im Durlacher Schlossgarten aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen. 15 Minuten hat jeder „Vorleser“ Zeit, die Zuhörer für sein Buch zu gewinnen. Auf einem Büchertisch, den die Durlacher Buchhandlungen Mächtlinger und Rabe stellen, können die vorgelesenen Bücher gleich erworben werden. Der erste Lesesommer sei ein großer Erfolg gewesen und man hoffe, dass auch der diesjährige diesen fortsetze. 100 Gäste pro Abend, die den Vorlesern lauschten, waren es im Schnitt.
Bewerben könne man sich bis zum 17. Juni 2011 entweder über einen Flyer, der in Durlach ausliege, oder ab Montag im Internet auf der Seite der Stadtbibliothek und der Stadt Karlsruhe-Homepage. Eine Jury zusammengesetzt aus den Organisatoren prüfe die „Vorlese-Bewerbungen“ und wähle auch bei zu vielen Bewerbungen aus. Man werde wieder eine interessante und abwechslungsreiche Mischung kreieren, so die Organisatoren.