Nachdem die Beamten mit Blaulicht und Martinshorn zum Einsatzort geeilt waren, stellten sie tatsächlich am westlichen Tunnelausgang einen 74-jährigen Mann mit einem Elektrorollstuhl fest.
Dessen Schilderungen zu den Umständen seiner gefährlichen Fahrt brachte die erfahrenen Beamten dann zum Staunen: Der in einem Alten- und Pflegeheim in Durlach untergebrachte Mann verließ unbemerkt vom Personal das Heim, um einen alten Freund in Berghausen zu besuchen. Schon auf dem Hinweg benutzte der mit seinem 10 km/h-Elektrorollstuhl offenbar sehr mobile Rentner den Grötzinger Tunnel in Richtung Pfinztal – erstaunlicherweise ohne Notrufe von Verkehrsteilnehmern bei der Polizei. Da er das Haus seines Freundes, den er seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hatte, nicht fand, trat er kurzerhand den Rückweg an – wiederum durch den vielbefahrenen und 910 Meter langen Tunnel – bevor er am Westportal von der Polizei gestoppt wurde.
Über das Pflegeheim organisierten die Beamten in der Folge einen Transportdienst, der den 74-Jährigen wieder in ruhigere und ungefährlichere Gefilde brachte.