Ausländische Tiermärkte, angebliche Vermittlungsagenturen sowie unseriöse „Tierschutzvereine“ suchen am Urlaubsort hilfsbereite Touristen, die sich aus Mitleid den oft geschwächten Hundekindern annehmen und diese mit nach Deutschland bringen. Sei es durch Kauf, durch Mitnahme über spontane „Flugpatenschaften“ am Flughafen oder durch den Schmuggel von Welpen - meistens ahnt der Hundehelfer gar nicht, welche Machenschaften er unterstützt.
„Die Tiere sind wegen ihrer nicht artgerechten Aufzucht und der zu frühen Trennung von der Mutter nach oft tagelangen Transporten verängstigt und verstört. Sie sind weder ausreichend geimpft, noch entwurmt oder gechipt, und die Papiere sind meistens gefälscht“, warnt Amtsleiter Björn Weiße.
Erst nach dem Urlaub stelle sich das böse Erwachen ein: Die Tiere sind nachhaltig in ihrem Vertrauen erschüttert, sie sind oder sie werden verhaltensauffällig. Schwere Erkrankungen wie Staupe, Parvovirose, Ehrlichiose, Leishmaniose oder gar Tollwut treten auf, nennt Weiße nur einige mögliche Folgen. Die betroffenen Hunde erkranken häufig so stark, dass viele trotz intensiver Betreuung - und damit verbundener hoher Kosten - sterben oder eingeschläfert werden müssen. Einige Erkrankungen sind sogar für den Menschen gefährlich.
Das Ordnungs- und Bürgeramt empfiehlt Urlaubern, sich vor der Reise über Ein- und Ausreisebedingungen für das Urlaubsland zu informieren, wenn Hunde nach Deutschland eingeführt werden sollen.