Durlach im Freudentaumel

Durlach im Freudentaumel

Mit dem drittletzten Versuch der Veranstaltung war die Sensation perfekt: Durlach gewinnt gegen den AC Germania St. Ilgen mit 710,4:691 und 2:1 Punkten.

Aber jetzt der Reihe nach: Begonnen hat der Wettkampf für Durlach weit weniger erfreulich, waren doch noch immer 3 der Durlacher Aktiven von den Nachwirkungen von Verletzungen geplagt und zwar den Umständen entsprechend gut vorbereitete, aber nicht im Besitz Ihrer normalen Leistungsfähigkeit.

Weiter ging es mit dem Abwiegen: 2 Athletinnen des KSV gingen beide mit einem minimalen Übergewicht von 200 Gramm über die Waage. Für einen Außenstehenden hört sich das nach wenig an, was es ja auch wäre, wäre da nicht die sogenannte Relativtabelle, die bei sehr leichten (unter 79 Kilo) und sehr schweren (über 96 Kilo) Personen sowie allen Frauen eine Art "Rabatt" gewährt. Das heisst abweichend von der allgemeinen Regel: Gehobenes Gewicht - Körpergewicht = Punkte, wird bei diesen Personen - abhängig vom tatsächlichen Gewicht - weniger als das Körpergewicht gerechnet.

Bei den Durlacher Athletinnen waren das konkret einmal 1,5 Kilopunkte und einmal 1 Kilopunkt, die uns durch 200 Gramm "Übergewicht" verloren gingen. Da jeweils dieser Punktverlust pro Disziplin gewertet wird, sind es in der Summe 4 Punkte, die einen Wettkampf durchaus entscheiden könnten, die durch Unachtsamkeit verloren gingen.

Der AC St.Ilgen trat noch dazu in der derzeit stärksten Formation auf, die sie zu bieten haben. Ein Sieg, oder zumindest Punktegewinn wie beim vergangenen Kampf in St. Ilgen rückte damit in immer weitere Ferne.

Den Wettkampf begannen für Durlach dann Xenia Übelhör, die zwei saubere Versuche, 54 Kilo und 26,5 Punkte in dei Wertung brachte. Obwohl ihre schon typische Nervosität beim Wettkampf diesmal nicht so ausgeprägt war, scheiterte Sie im dritten Reißversch an 56 Kilo. Kräftemäßig wäre der Versuch durchaus möglich gewesen.

Sabine Kusterer, schon optisch durch eine Ellenbogenbandage auf Ihren noch nicht ganz wiederhergestellten Gesundheitszustand hinweisend, brachte im "Schongang" drei gültige Versuche, 75 Kilo und wertvolle 50 Punkte in die Wertung.

Der dritte Mann der ersten Gruppe, Tino Platzer, überzeugte diesmal mehr mit Kraft als mit Technik, und brachte daher leider nur 2 Versuche in die Wertung. 111 Kilo und 39,5 Punkte standen für Ihn zu Buche.

Nach der ersten Hebergruppe belief sich der Rückstand der Truppe aus der Markgrafenstadt schon auf etwa 26 Punkte. Um eine Chance auf einen Sieg zu wahren, trat die zweite Gruppe hochmotiviert an um den Rückstand zu verkürzen.

Stefan Georgiev wurde diesmal seinem Ruf als ehemaliger Weltklasseathlet gerecht und überzeugte mit den mit Abstand schnellsten Reißversuchen der ganzen Veranstaltung. Drei gültige Versuche sowie 121 Kilo und 53 Punkte machten ihn bereits im Reißen zum erfolgreichsten Punktesammler im Durlacher Team.

David Waldraff zeigte lediglich in der zweiten Hebung einige Schwächen, konnte diese im dritten Versuch aber vermeiden und brachte damit 126 Kilo zur Hochstrecke und steuerte 40,4 Punkte zum Ergebnis bei.

Gespannt waren die Zuschauer auf Kevin Schweizer, der mit dem höchsten Gewicht seiner bisherigen Laufbahn in den Wettkampf einstieg. Er begann mit 140 Kilo. Leider bleib es dabei, da er zweimal relativ knapp an 145 Kilogramm scheiterte. Trotz dem konnte er 47,5 Punkte erringen.

Leider steigerte sich der Rückstand der Durlacher Truppe jetzt auf knapp 36 Punkte und der erste Ounkt des Abend ging mit 292.5 zu 256,9 Relativen an St. Ilgen. Um die Minimalchance auf den Gewinn der stoßwertung zu wahren, was dem KSV im Hinkampf gelang, wechselte man nun Xenia Übelhör gegen Dirk Reinheckel aus.

Aber auch hier der Reihe nach: Als erste an die Hantel ging Sabine Kusterer, die dem Trainer- und Betreuerstabd unmittelbar vor dem stoßen offenbarte, dass Ihr verantwortlicher Bundestrainer, Thomas Faselt, ihr lediglich einen Versuch im Stoßen gestattet, um den Heilungsprozess im Ellenbogen nicht zu gefährden. Dies sorgte dann für einige Unruhe bei den Verantwortlichen und Mißmutige Gesichter bei den Zuschauern. Schliesslich zahlt man nicht Eintritt um den oder die Heber nur ein einziges Mal an der Hantel zu sehen.

Um hier keine falschen Schlüsse aufkommen zu lassen: Mit der gezeigten Leistung von 90 Kilo und 65 Punkten kann der KSV leben, es wäre aber schön gewesen wenn Sabine einen Teil der „Warmmachphase“ vom Trainigsraum auf die Bühne verlegt hätte und zum Beispiel die Reihe 75 - 85 - 90 Kilo gezeigt hätte. Dies wäre die gleiche Belastung für den Ellenbogen gewesen, hätte aber bei den Zuschauern einen besserern Eindruck hinterlassen. Tino Platzer hatte nun seine "Schokoladendisziplin" vor sich und errang mit 148 Kilo drei gültige Versuche sowie 76,5 Punkte.

Der frisch eingewechselte Dirk Reinheckel, der sich im Reissen noch erholen konnte zeigte im zweiten Versuch schöne 152 Kilo und errang damit 59,1 Punkte. In der Meinung dass 157 eine schöne Zahl sei, versuchte er sich auch noch daran, setzte die Last gut um und scheiterte dann aber im Aussstoß an der Schwerkraft.

Der Rückstand auf St. Ilgen vergrößerte sich damit weiter auf aktuell 60 Punkte, der Punktegewinn geriet scheinbar ausser Reichweite. Die Wende brachte dann die zweite Gruppe. Wieder begann Stefan Georgiev, punktete dreimal und hob mit 156 Kilo und 88 Punkten auch im Stoßen den Titel des stärksten Durlacher Hebers. Ebenfalls drei gültige Versuche für David Waldraff, der mit 163 Kilo und 77,4 Punkten seine langsam ansteigende Formkurve unter Beweis stellte.

Mit Spannung erwarteten man nun noch Kevin Schweizer, der mit 170 Kilo souverän begann. Er legte dann 175 Kilo auf und stiess diese mit anscheinend letzter Kraft aus. Und nun folgte das was nur Kevin kann: Er steigerte um volle 5 Kilo auf die neue Bestleistung von 180 Kilo, setzte schwer um, stand noch schwerere auf, war kurz vor dem umkippen und stiess die Last erfolgreich aus. Was Ihn zu dieser Kraftanstrenung beflügelte? Direkt vor diesem versuch brachte der Gegner Michael Böhm an den Start. Dieser scheiterte im ersten Veruch an 165 Kilo, scheiterte im zweiten Versuch an 165 Kilo, und scheiterete im dritten und letzte Versuch noch ein drittes Mal an 165 Kilo. Somit war mit einem Schlag klar, dass aus der klaren Niederlage ein Sieg werden wird!

Der letzte Versuch des Abends gebührte dann noch einmal dem Gegner. Gabor Vaspöri scheiterte zwar an 193 Kilo, war aber trotzdem mit 148 Punkten bester Heber des Wettkampfes. Um Ihnen den Gang zum Taschenrechner zu ersparen noch einmal kurz die Leistungen der Durlacher im Überblick:

Xenia Übelhör / Dirk Reinheckel85,6 Punkte
Sabine Kusterer115,0 Punkte
Tino Platzer116,0 Punkte
David Waldraf117,8 Punkte
Kevin Schweizer135,0 Punkte
Stefan Georgiev141,0 Punkte

In der Bundesligatabelle hat der KSV mit diesem Kampf mit St. Ilgen gleichgezogen, der mögliche dritte Tabellenplatz kann durch einen guten Wettkampf gegen Obrigheim noch errungen werden. Dieser Kampf findet am 19. März 2011 in Durlach statt und wird sicher genauso spannend.

Weitere Informationen

1. Kraftsportverein Durlach 1896 e.V. auf Durlacher.de

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