Ideenreichtum von Trickdieben hat offenbar keine Grenzen

Polizeibericht Durlach

Bei dem Bestreben, an das Geld älterer Menschen zu kommen, kennt der Einfallsreichtum von Trickdieben offenbar keinerlei Grenzen. Nachdem die Polizei erst am Dienstag (25. Januar 2011) vor Langfingern warnte, die mit dem zu trauriger Berühmtheit gelangten Zetteltrick auf Beutezug gehen, wurde am Dienstag bekannt, dass im Karlsruher Stadtgebiet noch weitere Gauner mit zwei anderen Tricks unterwegs sind.

So klingelte ein männliches Duo in der Erzbergerstraße bei einer hochbetagten Frau und gab sich als Kaminfeger aus. Während der eine in der Wohnung am  Kachelofen angebliche Rußmessungen vornahm und zugleich die Rentnerin in ein Gespräch verwickelte, durchsuchte sein Begleiter die Wohnräume und wurde unter anderem in zwei Handtaschen fündig. Schließlich entkamen die beiden mit rund 1.500 Euro. Die hochdeutsch sprechenden Täter konnte die Geschädigte als 25 bis 35 Jahre alt mit schwarzem Haar, dunklem Teint und dunkler Kleidung beschreiben.

Im Durlacher Wohngebiet Lohn-Lissen biss ein Langfinger bei einer Rentnerin dagegen auf Granit. Der junge Mann klingelte bei der rüstigen Frau und gab vor, im Auftrag einer Firma die Heizung ablesen zu müssen. Nachdem die über 80-Jährige entgegnete, keine Fremden in die Wohnung zu lassen und von dem Unbekannten einen Dienstausweis und den Personalausweis forderte, machte dieser kehrt und ward nicht mehr gesehen.

Der Zetteltrick wie auch die anderen aktuellen Maschen sind aber nur ein kleiner Teil der Bandbreite von Langfingern. Immer wieder erfolgreich sind Diebe auch mit dem sogenannten Glaswasser-Trick („ich bin schwanger“, „mir ist schlecht“, „ich habe Durst“, „ich muss eine Tablette nehmen“ etc.), mit dem Unfall-Trick („kann ich mal kurz telefonieren, ich hatte einen Unfall“), dem Blumen-Trick („darf ich bei Ihnen Blumen/Geschenke für den Nachbarn abgeben?“), dem Toiletten-Trick („ich muss mal, darf ich Ihre Toilette benutzen“) oder auch dem Baby-Trick („mein Baby braucht sein Fläschchen, darf ich es bei Ihnen füttern/wickeln?“). Immer wieder treten die Täter auch als angebliche Amtspersonen auf.

Ohne Zweifel ließe sich die Liste der Tricks fast endlos fortsetzen. Allen gemeinsam ist: die Täter wollen in die Wohnung, denn dort sind sie mit den alten Menschen allein. Ist dier Langfinger erst einmal drinnen, ist es schwer, sie im Auge zu behalten. Dies gilt besonders dann, wenn sie nicht alleine sind.

Die Polizei rät deshalb: Lassen Sie es nicht so weit kommen! Lassen Sie keine Fremden in Ihre Wohnung! Nutzen Sie am besten einen Weitwinkel-Türspion und legen Sie eine Kette vor. Und denken Sie daran: Beamte und Mitarbeiter von Energieversorgern sind verpflichtet, ihre Dienstausweise vorzuzeigen. Haben Sie Zweifel, rufen Sie bei der Dienststelle des Besuchers oder der genannten Firma zurück.

Wurde bei Ihnen ein Trickdiebstahl versucht oder gar verübt, melden Sie es schnellstmöglich der Polizei, nur so kann diese ihre Maßnahmen rasch einleiten und den Langfingern ihr schmutziges Handwerk legen.

Weitere Informationen

Polizei auf www.durlacher.de

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