Die zu den UNESCO Weltkulturdenkmälern gehörende ehemalige Abtei Lorsch (Kreis Bergstraße), ist heute vor allem aufgrund ihrer einzigartigen karolingischen Torhalle eine besondere Touristenattraktion. Im 14. Jahrhundert entstand hier das so genannte „Lorscher Necrolog-Anniversars“, ein Totenbuch, das in kalendarischer Form die Namen von Verstorbenen sowie Angaben über Schenkungen an das Kloster Lorsch verzeichnet. Die Einträge von Personen, die vom 8. bis ins 16. Jahrhundert reichen, geben einen einmaligen Einblick in die klösterliche Gedächtnistradition und das mittelalterliche Totengedenken. So liefert das Lorscher Necrolog-Anniversar zum einen Informationen über das Kloster Lorsch selbst und zum anderen aber auch über die darin vermerkten Personen, Kaiser, Könige und ihre Familien sowie regionale Stifter und Wohltäter.
Diese gemeinsame Veranstaltung des Förderkreises Archäologie in Baden und des Freundeskreises Pfinzgaumuseum/Historischer Verein Durlach findet statt am
Dienstag, den 06. September 2011, um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind gerne gesehen.
Hintergrund
Die Referentin Dr. Monika Seifert arbeitete im Rahmen ihrer Doktorarbeit über die bislang kaum bekannte Handschrift. Der Vortrag veranschaulicht anhand der Familie von Hohenberg, wie ein Text, der einen wesentlichen Platz in der Liturgie einer klösterlichen Gemeinschaft eingenommen hat, heute als Quelle für die Forschung dient. Zudem wird ein Einblick in das mittelalterliche Totengedenken eines Klosters gegeben und aufgezeigt, welche Bedeutung Quellen dieser Art für die historische und insbesondere regionalgeschichtliche Forschung haben.