„Fast 200 Beamte pro Tag erhalten die neue blaue Uniform. Mit diesem logistischen Kraftakt vermeiden wir jahrelange Übergangszeiten.“ Das sagte Innenminister Heribert Rech am Donnerstag, 21. Oktober 2010, in Böblingen. Die Ausgabe erfolge an den fünf Standorten der Bereitschaftspolizei in Biberach, Böblingen, Bruchsal, Lahr und Göppingen. Dabei würden innerhalb von drei Monaten zunächst die Uniformen an die Polizeibeamtinnen und -beamte des Streifendienstes ausgegeben.
Im Juli 2007 habe der Ministerrat die Umstellung auf die neuen blauen Uniformen für rund 20.000 Beamtinnen und -beamte der baden-württembergischen Polizei beschlossen. Ziel der Umstellung sei nicht nur der Farbwechsel der bisherigen Uniformen gewesen. Großen Wert habe man auf die praktischen Anforderungen, ein einheitliches äußeres Erscheinungsbild und auf die Verbesserung von Tragekomfort und Funktionalität gelegt.
„Die blaue Uniform ist ein Gemeinschaftswerk“, so Rech. Neben Gewerkschaften und Hauptpersonalrat sei sie vor allem von den Kolleginnen und Kollegen der polizeilichen Praxis - vom Streifendienst über die Autobahnpolizei bis hin zur Reiterstaffel - gemeinsam erarbeitet und in Trageversuchen auf die Praxistauglichkeit getestet und angepasst worden. 211 Teilnehmer aus Dienststellen im gesamten Land hätten in einem Tragetest von Juli 2008 an für sechs Monate die Kollektion geprüft. „Durch diese überzeugenden Ergebnisse und die Vorstellung der neuen Uniformen in den Dienststellen konnte eine anfängliche Skepsis bei den Beamtinnen und Beamten in hohe Akzeptanz gewandelt werden“, sagte Innenminister Rech.
Bereits seit dem 15. Juni 2010 laufe die Größenerfassung, bei der alle uniformierten Polizeibeamtinnen und -beamten aufgefordert worden seien, ihre aktuellen Bekleidungsgrößen anzugeben. Mehrjährige Übergangszeiten wie in anderen Ländern solle es wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes der Polizei in Baden-Württemberg nicht geben. Zu berücksichtigen sei auch, dass die Beamtinnen und Beamten seit Juli 2007 mit jährlichen 65 Euro Bekleidungsgeld auskommen mussten. Je nach Dienst- und Lebensalter betrage dieses normalerweise 150 bis 200 Euro. „Die Erwartungen sind daher groß, aber alle Beteiligten werden diese logistische Herausforderung meistern“, sagte der Innenminister.
Andere Materialien und funktionelle Optimierungen hätten ihren Preis. Zur Finanzierung der geschätzten Gesamtkosten von circa 17,7 Millionen Euro müssten in den Haushaltsjahren 2010/2011 je 1,3 Millionen Euro zusätzliche Mittel bereitgestellt werden, da die gesparten Bekleidungsgelder allein nicht ausreichen würden.
Auch bei den Fahrzeugen der Polizei sei die Umstellung bereits weit fortgeschritten. Das Leasingkonzept mit regelmäßigem Austausch der Einsatzfahrzeuge habe sich hier außerordentlich bewährt und eine fast „geräuschlose“ Umstellung von „grün/silber“ auf „blau/silber“ ermöglicht.
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