Viele Mädchen und Jungen quält vor allem die Frage, wie ihre Eltern auf das Eingeständnis reagieren. Die Angst davor stürzt die Jugendlichen meist in eine tiefe Krise. Etwa vier Prozent der lesbischen und schwulen Teenager fliegen nach ihrem Coming-out zuhause raus. Und fast die Hälfte der 15- bis 25-jährigen konnte bisher mit dem Vater nicht über ihre sexuelle Ausrichtung sprechen, über ein Viertel muss langfristig damit leben, von ihm deshalb abgelehnt zu werden. Mit Weglaufen von zuhause reagieren acht Prozent der Jungen und 15 Prozent der Mädchen auf den psychischen Druck im Elternhaus.
Aber nicht nur Kinder, auch Eltern sind verzweifelt. Manche fragen sich, was falsch gelaufen ist oder ob sie jemals Enkelkinder haben werden. Sie fürchten unter Umständen die Reaktionen von Verwandten und Nachbarn oder hoffen auf einen Irrtum. Sie erleben, wie sich der Umgang innerhalb der Familie verändert und haben Angst, den Kontakt zu verlieren.
Bis jetzt haben nur wenige Kommunen ein eigenes Angebot in diesem Bereich. Das städtische Kinderbüro, Sachgebiet Jugendschutz, gehört dazu. Die zweiteilige kostenlose Informationsveranstaltung mit dem Titel „Ihre Tochter ist lesbisch, ihr Sohn schwul?“ am Freitag, 19. November, von 20 bis 22.30 Uhr und am Samstag, 27. November 2010, von 14 bis 16.30 Uhr im Kinderbüro (Kaiserstraße 99) will die Fragen der Eltern homosexueller Kinder beantworten, Hilfestellung geben und verschiedene Themen diskutieren. Bei alledem soll der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern nicht zu kurz kommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Informationen gibt es unter der Telefonnummer 0721 / 133-5111 und im Internet (s. Links).