Dienstag, den 19. Oktober 2010, 7 Uhr morgens. Elf verwegen aussehende und teilweise recht leicht bekleidete Gestalten steigen in Frankfurt bei fünf Grad Außentemperatur aus dem Flugzeug.
Rückblick. Elf Tage zuvor, in der Nacht vom 8. zum 9. treten 14 motivierte Sportler der OG Durlach ihre Reise nach Ägypten an. Mit im Gepäck sind teilweise hohe Erwartungen, Spannung im Angesicht einer neuen Kultur und (bei einigen Personen) ein enormes Übergewicht beim Fluggepäck. Drei Stunden Flug und vier Stunden Busfahrt später ist der Ort der kommenden Ereignisse erreicht, man ist in Alexandria angekommen. Nach dem Bezug der für westliche Standards sehr gewöhnungsbedürftigen Unterkünfte folgen zwei Tage mit letzten Trainingseinheiten, Inspizieren der Wettkampfstätten, sowie Bestaunen der Fähigkeiten der Sportler aus Australien und Neuseeland, welche den bis zu zwei Metern hohen Wellen mit Leichtigkeit den Schneid abkaufen.
Genau diese Wellen sind dann mit Beginn des ersten Poolwettkampftages verschwunden. Es stehen sehr verschiedene Wettkämpfe an. Gestartet wird mit einer simulierten Rettungsübung, dem SERC, bei der ein Team aus vier Mitgliedern eine Unfallsituation am Wasser in zwei Minuten möglichst gut bewältigen muss. Bei der zweiten Teilnahme an dieser Wettkampfform schlägt sich das Team aus Durlach beachtlich, verpasst aber leider die Finalläufe. Aber schon beim nächsten Wettkampf am selbigen Tag soll sich dies ändern. Beim sogenannten Leinenwurf, wo eine Person mit einer aufzuwickelnden Leine möglichst schnell aus dem Wasser gezogen werden muss, rechnet sich die OG gute Chancen auf vordere Platzierungen aus und ist so auch mit vier Mannschaften vertreten. Von diesen vier Mannschaften kann sich dann eine in Form von Kaan Geiger und Jörn Mehlis mit der siebtbesten Zeit und neuem Badenrekord für das Finale qualifizieren. Im Finale selbst verbessern die beiden den Badenrekord noch einmal um eine Sekunde, die drittbeste Zeit, Bronzemedaille, die Freude ist kaum in Worte zu fassen. Doch kurze Zeit später die Ernüchterung, ein Team aus Australien darf nachstarten wirft und zieht eine bessere Zeit, das Podest ist futsch. So bleibt nur der auf diesem Wege undankbare vierte Platz, der aber bei späterem Resümieren trotz allem immer noch einen unglaublichen Erfolg darstellt, auf dem man stolz sein kann.
Es folgen noch zwei Wettkampftage im Pool mit guten bis sehr guten Leistungen, die aber nicht mehr zu weiteren Rekorden oder Finalteilnahmen ausreichen. Zur gleichen Zeit erkämpfen sich unsere Rettungssportler mit dem IRB–Boot in allen Disziplinen, in denen sie an den Start gehen, eine Halbfinalteilnahme.
Es folgen die Wettkämpfe am Strand, Wellen werden immer noch vergeblich gesucht. Es wird am Strand gesprintet, geschwommen, mit Rettungskayak und Rettungsboard durch die „Wellen“ gepflügt, von Männchen und Weibchen, im Team und bei den Einzelstarts. Am Strand erfolgt die Qualifikation für die nächsten Runden im Gegensatz zum Pool nach den Platzierungen im Lauf, was dem Team aus Durlach zugutekam. Es werden diverse Viertel- und Halbfinalteilnahmen erkämpft, was zur Zufriedenheit aller Beteiligten beiträgt. Für drei Teammitglieder ist hier das Abendteuer auch schon wieder beendet, ruft doch schon wieder die heimische Pflicht in Form von Schule oder Ausbildung.
Für den Rest des Teams geht es nach überstandenen Wettkämpfen und Absschlußfeier weiter nach Kairo, wo es dann, mangels Alternativen und dem Wunsch nach einem sauberen Schlafplatz entsprechend, für eine Nacht in das Kempinski Hotel in Kairo geht. Der letzte Tag wird dann mit dem Besichtigen von Pyramiden, des ägyp. Museums und einem Einkaufsbummel über den größten ägyp. Markt genutzt, bevor es abends zurück nach Deutschland zusammen mit der Erkenntnis geht, dass im ägyptischen Straßenverkehr zehn Zentimeter Sicherheitsabstand schon zu viel sind und dass man die vielen schönen Erlebnisse bei der WM in zwei Jahren in Australien gern wiederholen würde.
DLRG Ortsgruppe Durlach e.V. auf www.durlacher.de