Die Hanse-Stadt war in der vergangenen Woche (14. bis 19. Juni 2010) geprägt von wahrhaft olympischem Geist, von Begeisterung, Leidenschaft, Engagement, sportlichen Leistungen und Fairness, als über 4 500 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung Wettbewerbe in 20 Disziplinen austrugen. Von Basketball, Leichtathletik und Fußball bis hin zu Reiten, Schwimmen und Tischtennis. Ihren Teil zum Gelingen der Sommerspiele steuerte 1 550 Betreuer, 2 300 freiwillige Helfer und 4 000 Teilnehmer an wettbewerbsfreien Angeboten bei. Baden-Württemberg stellte mit mehr als 1 000 Sportlerinnen und Sportlern mit Handicap die größte Delegation. Unter ihnen waren 91 aus Karlsruhe und dem Landkreis, von Hagsfelder Werkstätten und Wohngemeinschaften, Alb- und Hardtwaldschule. Und die gemischten Teams der Durlach Turnados, die der mit 1 400 Mitgliedern größte Verein des Stadtteils als Reaktion auf die National Games 2008 in Karlsruhe zusammen mit dem Verein Humanitäre Botschaft, dem Stadtamt Durlach und weiteren Partnern als im süddeutschen Raum bisher einmaliges integratives Modellprojekt ins Leben gerufen hatte.
Und die Reise an die Weser zu den bundesweiten Spielen war für die 20 aus Karlsruhe und dem Landkreis stammenden Spielerinnen und Spieler der Turnados, deren Trainer und Betreuer um die Projektleiter Mark Ruppert und Sebastian Tröndle sowie die im AVG-Bus mitgereisten Fans und Angehörigen mehr als „nur“ ein Erfolg in Sachen Begegnung, Lebensfreude und Emotionen pur. Auch sportlich ließen die beiden Teams aufhorchen. Die „Durlach Turnados weiß“ um Kapitän Uli Fischer warfen sich im von SO-Handballkoordinator Carsten Schenk reibungslos organisierten Turnier in ihrer Leistungsklasse gar zur Silbermedaille. Die „Turnados rot“ um Günther Bergemann und Andreas Hagel verpassten nach packenden Matches gegen Meissen, Eschwege und Bielefeld nur wegen des schlechteren Torverhältnisses den Sprung aufs Treppchen und belegten Platz fünf. „Wir sind spielerisch schon auf dem Niveau der etablierten Teams wie Delitzsch oder Mechterstädt“, freute sich Projektleiter Ruppert über die gelungenen Aufritte seiner Teams, die bei der ersten Teilnahme an den National Games durch mannschaftliche Geschlossenheit, Spielfreude und gelungene technische Aktionen überzeugten. Auch der TSD-Vorsitzende Mathias Tröndle, der die 36-köpfiger Delegation leitete, war am Ende voll des Lobes. In mehrfacher Hinsicht: Zum einen hätten die Turnados auf dem Spielfeld und außerhalb „Durlach und Karlsruhe glänzend repräsentiert“. Darüber habe die TSD-Handballgruppe gezeigt, dass sie mit ihrem von einem Netzwerk getragenen Projekt der Integration von Menschen mit Handicap durch Sport im Verein richtig liege. Tröndle: „Und wir haben mit unserem gelebten Beispiel bei den Spielen vor Ort andere dazu ermutigt, ebenfalls diesen Weg zu gehen“.
Turnerschaft Durlach auf www.durlacher.de