Passanten meldeten bereits am Samstagabend gegen 21.20 Uhr beim Bahnsteig des Durlacher Bahnhofes eine Schlägerei von jeweils 20 Anhängern der Eintracht Frankfurt und des KSC. Beim Eintreffen der Polizei war das Karlsruher Fanlager bereits in Richtung der Durlacher Innenstadt abgezogen und die Situation schien zunächst bereinigt, da auch keine Spuren einer Schlägerei mehr zu erkennen waren.
Gegen 21.40 Uhr traf dann aber in Durlach - vom Bundesligaspiel aus Stuttgart kommend - ein Zug mit weiteren 130 Frankfurter Fans ein, die sich anschließend offenbar auf der Suche nach Gegnern spontan in Richtung Durlach in Bewegung setzen wollten. Mit starken Kräften der Karlsruher Polizei und durch Unterstützung der zugbegleitenden Bundespolizei gelang es letztlich, die insgesamt 150 gewaltbereiten Personen ohne weitere Zwischenfälle bis zur Weiterfahrt gegen 22.45 Uhr an der Örtlichkeit zu halten und Eskalationen zu verhindern. Dabei wurden auch Platzverweise für das Karlsruher Stadtgebiet ausgesprochen.
Darüber hinaus gab es am frühen Sonntagmorgen kurz nach fünf Uhr einen Angriff auf das Karlsruher Fanprojekt in der Nordstadt. Eine Gruppe von rund 50 Frankfurter Problemfans hat im dortigen Bereich an zwei geparkten Fahrzeugen mit Rasensteinen die Scheiben zertrümmert sowie Außenspiegel abgeschlagen. Ferner wurden an den Eingängen die Drahtglasscheiben beschädigt. In der Folge ist es wohl zu Auseinandersetzungen zwischen der Frankfurter Personengruppe und etwa 70 Karlsruher Anhängern des Fanprojektes gekommen. Unter den Karlsruher Fans konnte die Polizei drei leichtverletzte Personen mit Prellungen und Schnittwunden ausmachen. Im Rahmen der folgenden Fahndungsmaßnahmen nach den geflüchteten Frankfurter Angreifern kontrollierte die Polizei im Bereich der Linkenheimer Landstraße und am Adenauerring zwei Fahrzeuge mit insgesamt neun Insassen. Bei einem Großteil der Personen handelt es sich um als gewalttätig bekannte Frankfurter Problemfans, die sich derzeit noch bis zum Abschluss der laufenden Ermittlungen in Polizeigewahrsam befinden. Zu den Geschehnissen sind weitere, umfangreiche Ermittlungen erforderlich.