Allein auf den Autobahnen 5 und 8 ereigneten sich zwischen 2.30 Uhr und 5 Uhr 17 witterungsbedingte Kollisionen. Den folgenschwersten Unfall verzeichnete die Autobahnpolizei Karlsruhe gegen 4.45 Uhr auf der A5 in Fahrtrichtung Norden, zwischen der Anschlussstelle Bruchsal und der Tank- und Rastanlage. Dort befuhr ein aus den Niederlanden kommender Lkw-Fahrer den schneebedeckten rechten Fahrstreifen und kam wegen nicht angepasster Geschwindigkeit ins Schleudern. In der Folge durchbrach der Sattelzug die Leitplanken und blieb im Grünstreifen stecken, wobei der Anhänger quer über den rechten und den linken Fahrstreifen stand. Trotz der eigentlich weithin sichtbaren Absperrung der beiden Fahrstreifen näherte sich ein 21-jähriger Autofahrer mit hoher Geschwindigkeit dem Unfallort. Durch die folgende Bremsung des Autofahrers kam sein Wagen ins Schleudern, verfehlte sowohl den Streifenwagen als auch die eingesetzten Beamten nur um Zentimeter und prallte letztlich heftig in den quer stehenden Anhänger, unter dem der Wagen verkeilt wurde. Der Fahrer wurde in seinem Auto eingeklemmt und war zunächst nicht ansprechbar. Er konnte durch die beiden Polizeibeamten mit Mühe aus dem Fahrzeug befreit und in der Folge durch einen Notarzt versorgt werden. Der 21-Jährige wurde mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus Bruchsal gebracht. Insgesamt entstand hier ein Sachschaden in Höhe von rund 45.000 Euro. Die Sperrung der beiden Fahrstreifen dauerte bis gegen 8 Uhr. Es bildete sich ein Rückstau von fünf Kilometern.
Auch auf der Gegenfahrbahn zwischen Bruchsal und Karlsruhe staute sich der Verkehr witterungsbedingt und wegen zwei kleinerer Unfälle am Morgen über einen längeren Zeitraum auf bis zu 15 Kilometern. Bereits in der Nacht waren an der Anschlussstelle Karlsruhe Süd insgesamt acht Lkw auf schneeglatter Straße liegengeblieben. Das verständigte THW half dort bei der Bergung der Fahrzeuge ebenso, wie wenig später auf der Steigung des Wolfartsweierer Hanges, wo ein liegengebliebener Lkw Teile der Fahrbahn blockierte. Die Einfahrt der Anschlussstelle Süd in Fahrtrichtung Norden war für rund zwei Stunden komplett gesperrt.
In Malsch stürzte in der Nacht ein Lkw-Fahrer auf schneeglatter Fahrbahn bei dem Versuch, Schneeketten auf seinen Zug aufzuziehen, auf den Hinterkopf und zog sich dabei schwere Kopfverletzungen zu. Er wurde vom DRK erstversorgt und anschließend zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Auch auf den restlichen Straßen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ereigneten sich witterungsbedingte Unfälle. Die Polizei zählte am frühen Morgen zwischen 6 und 9 Uhr bereits 23 Unfälle auf schneeglatter Straße, bei denen es aber überwiegend bei Blechschäden oder leichteren Verletzungen blieb. Nach Ende des Berufsverkehrs entspannte sich die Lage zusehends.