Bei der gemeinsamen Veranstaltung des „Förderkreises Archäologie in Baden“ und des „Freundeskreises Pfinzgaumuseum - Historischer Verein Durlach“ wird Frau Dr. Ute Seidel vom Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart in ihrem Vortrag über die neuesten Erkenntnisse zu Siedlungen aus den Jungneolithikum berichten, die sie aus ihrer Tätigkeit in zwei Forschungsprojekten gewonnen hat.
Aus der Zeit zwischen 4300–3600 v. Chr., dem späten Jungneolithikum, sind in unserem Raum vor allem monumentale Wall-Grabenwerke, sog. „Erdwerke“ überliefert. Erbauer waren die Angehörigen der über weite Teile Mitteleuropas verbreiteten „Michelsberger Kultur“.
Welchem Zweck die Erdwerke dienten, wird seit der Entdeckung der ersten Anlage dieser Art 1884 auf dem „Michelsberg“ bei Untergrombach diskutiert.
Neben den Erdwerken gab es auch unbefestigte Siedlungen der Michelsberger Kultur. Das genaue Aussehen und die Art der Nutzung der beiden unterschiedlichen Siedlungstypen ist Gegenstand eines 2006 abgeschlossenen Forschungsprojekts zum Raum Heilbronn und eines aktuell laufenden Projekts zum Kraichgau, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Landesamt für Denkmalpflege durchgeführt werden.
Offenbar fanden in unbefestigten Siedlungen und in Erdwerken vergleichbare Aktivitäten statt, etwa wurden immer wieder Tiere aber auch Menschen in aufgegebenen Gruben und Gräben deponiert. Detail-Beobachtungen zur Nutzung legen nahe, dass „die Michelsberger“ immer nur kurz an einem Ort blieben. Die Erdwerke müssen eine Rolle in einem wenig ortsfesten Siedlungsgefüge gespielt haben.
Der Eintritt ist frei.
Freundeskreises Pfinzgaumuseum - Historischer Verein Durlach auf www.durlacher.de